ADEXA-Info

Alles neu!

Wenn ich auf das vergangene Jahr 2004 zurückblicke, dann fällt mir auf, wie viel sich in diesen zwölf Monaten ereignet hat: ein neues Gesetz (GMG), ein neuer Name (ADEXA) und ein neues Logo, neue Tarifverträge, neue Vorstände bei der ABDA und der Bundesapothekerkammer. Das Gute daran ist, dass die meisten Neuerungen positiv zu bewerten sind. Doch der Reihe nach:

 

Verunsicherung zum Jahresbeginn

Zum Jahresbeginn 2004 war das mit viel Bangen und "Vorschuss-Lamento" erwartete GKV-Modernisierungsgesetz – kurz GMG – in Kraft getreten. Glück- licherweise sind die Umwälzungen im Apothekenbereich nicht so drastisch ausgefallen, wie von vielen befürchtet worden war. Wir Angestellten mussten zwar besonders in den ersten Monaten intensive Aufklärungsarbeit leisten – und uns viele Klagen von verunsicherten und verärgerten Patienten anhören. Doch mittlerweile wissen die meisten Kunden Bescheid, dass nicht die Apotheken die Abzocker der höheren Zuzahlungen sind. Viele Kunden haben letztes Jahr jede Apothekenquittung gesammelt – "man weiß ja nie ..." Der Verbrauch von Kassenrollen bei uns in der Apotheke ist jedenfalls spürbar gestiegen – bei Ihnen auch?

Wirtschaftliche Lage stabiler

Für die meisten Apotheken hat sich das Kombimodell beim Arzneimittelabgabepreis als positiv erwiesen. Die Filialapotheken bieten für Inhaber wie Angestellte neue Chancen. Und die GMG-Neuregelungen zum Versandhandel haben den Apothekenmarkt bisher nur in geringem Maße beeinflusst. Die wirtschaftliche Situation der traditionellen Apotheken "an der Ecke" war 2004 deshalb eher stabiler als im Jahr 2003.

Neuer Flächentarifvertrag

Daher war es ADEXA auch möglich, einen neuen Gehaltstarifvertrag abzuschließen, der im Vergleich zu anderen Branchen mit 4,9 % mehr Gehalt recht gut dasteht. Ich erinnere dabei nur an die Abschlüsse in der Automobilindustrie oder bei Karstadt. Außerdem konnten wir den Flächentarifvertrag erhalten, was in dieser Zeit wahrlich kein Selbstgänger mehr ist. In anderen Branchen gibt es inzwischen viele Unternehmen, die den Austritt aus ihren Flächentarifen beantragt haben. Von einer Person, die neben anderen für die langjährige sächsische Lücke im Apotheken-Flächentarif mit verantwortlich ist, werden wir in Zukunft öfter hören. Ich denke dabei an den neu gewählten ABDA-Vorstand: Friedemann Schmidt, Präsident der Sächsischen Landesapothekerkammer, ist Vizeprä-sident der ABDA geworden. Wir werden ein kritisches Auge auf seinen Einfluss in der gesamtdeutschen Berufspolitik haben.

Den sozialen Frieden wahren

Der soziale Friede in den Apotheken ist ein hohes Gut – er darf nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. Und wer die Interessen der Angestellten missachtet, der verkennt ihre Bedeutung für das Wohl der Apotheke. Denn Apotheken sind langfristig nur mit motivierten und gut bezahlten Mitarbeitern erfolgreich, weil nur diese optimalen Service bieten.

Frischer Wind an der Spitze

Generell lässt aber die Zusammensetzung des neuen ABDA-Vorstandes Gutes für dieses Jahr und die kommenden Jahre hoffen. Mit Heinz-Günter Wolf, dem Vorsitzenden des LAV Niedersachsen, ist ein "Reformer" an die Spitze der Berufspolitik gekommen. Er steht u. a. für das Hausapothekenmodell und die Beteiligung der Apotheken an der Integrierten Versorgung. Ich wünsche ihm den nötigen Mut und die richtigen Mitstreiter, um eine zukunftsfähige Apothekenlandschaft in Deutschland zu schaffen. Dass ich selbst für weitere vier Jahre in den ABDA-Gesamtvorstand gewählt wurde, freut mich natürlich persönlich. So wird aber auch die Stimme von ADEXA weiterhin direkt in dies wichtige Gremium einfließen.

Frauenpower in der BAK

Rundum positiv ist eine weitere Personalie: Unsere ehemalige Bundesvorsitzende Magdalene Linz ist als erste Frau zur Präsidentin der Bundesapothekerkammer gewählt worden. Glückwünsche hat sie an dieser Stelle von uns schon erhalten. Den Erfolg hat sie wirklich verdient! Ich bin sicher, dass von ihrer Präsidentschaft nachhaltige Impulse zur Erneuerung der Berufspolitik ausgehen werden – und Maßnahmen getroffen werden, um den angestellten ApothekerInnen mehr Beteiligungsmöglichkeiten zu schaffen.

"Abschied" vom BVA

Zuletzt komme ich zu einer Neuerung, die mir besonders am Herzen liegt – und andererseits für mich schon ganz vertraut und selbstverständlich geworden ist: unser neuer Name. Er steht ja auch für eine klarere Positionierung als Gewerkschaft. Mein Resümee nach 6 Monaten: Es war die richtige Entscheidung. Der BVA wurde im Juni zu seinem fünfzigsten Jubiläum noch einmal gebührend gewürdigt. Der Abschied von dem recht bürokratischen Titel "Bundesverband der Angestellten in Apotheken" zugunsten von ADEXA – Die Apothekengewerkschaft fiel dann aber leicht, denn wir sind eben eine moderne, weiblich geprägte Gewerkschaft. Und zu unseren gewerkschaftlichen Aufgaben stehen wir bewusst. Tarifpolitik und der Schutz von ArbeitnehmerInnen sind unsere "Kernkompetenzen" – das darf und soll jeder wissen.

Medienpräsenz für ADEXA

Damit wir in der Öffentlichkeit noch präsenter werden, startet dieses Jahr eine neue Marketing-Aktion. Sie werden unseren Namen und unser neues Logo also künftig öfter in den Fachmedien finden. Ziel der Kampagne ist es, unsere Ziele und Stärken deutlich zu machen und neue Mitglieder zu werben. Vielleicht werden Sie ja daraufhin öfter als bisher von Kolleginnen und Kollegen auf unsere Arbeit angesprochen.

Machen Sie mit:

Beratungsoffensive 2005 

Ein anderer Punkt liegt mir noch am Herzen: Das ist die Medienschelte, die regelmäßig nach Testkäufen auf uns niedergeht. Helfen Sie mit, dass 2005 das Jahr der Beratungsoffensive wird. Wir müssen der Öffentlichkeit beweisen, dass Apotheken auch noch im 21. Jahrhundert eine unverzichtbare Aufgabe erfüllen. Jeder Ihrer Kunden muss zumindest das Angebot einer individuellen Beratung bekommen. Nur so können wir demonstrieren, dass Gesundheit ohne Apotheken "vor Ort" nicht zu haben ist. Mit dem gesamten Bundesvorstand wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie ein glückliches, friedliches und erfolgreiches Jahr 2005.

 

Ihre Monika Oppenkowski

ADEXA Bundesvorsitzende

 

 

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