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Immer weniger Jugendliche rauchen

BERLIN (ks). Es ist die Zeit der guten Vorsätze –  zum Jahreswechsel werden sich wieder viele Menschen vorgenommen haben, das Rauchen aufzugeben. Wer es schafft, wird damit Teil einer wachsenden Gemeinschaft: Zwei Drittel der Bevölkerung Deutschlands sind bereits Nichtraucher. Insbesondere greifen immer weniger Jugendliche zur Zigarette. Nach einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist die Zahl der 12- bis 17-jährigen Raucher seit 1997 von 28 auf 23 Prozent zurückgegangen.

Gegenwärtig rauchen 35 Prozent der 12- bis 25-Jährigen. 2001 waren es noch 37 Prozent. Zudem wollen 64 Prozent der jugendlichen Tabakkonsumenten wieder mit dem Rauchen aufhören, betonte BZgA-Direktorin Dr. Elisabeth Pott bei der Vorstellung der Studie am 21. Dezember in Berlin. Sie hält die von der Bundesregierung eingeleiteten Maßnahmen zur Förderung des Nichtrauchens für erfolgreich – so etwa die Erhöhung der Tabaksteuer und die bundesweiten Aufklärungskampagnen.

Rauchfreie Schulen fördern

Auch die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marion Caspers-Merk, sieht sich auf dem richtigen Weg. Die Studienergebnisse zeigten, dass Rauchen bei Jugendlichen "zunehmend uncool" werde. Allerdings müsse man feststellen, dass West- und Ostdeutschland bei der Raucherquote auseinander driften. Im Osten steige die Zahl rauchender Jugendlicher noch immer an. Unter den 12- bis 17-jährigen Jungs finden sich hier zehn Prozent mehr Raucher als im Westen, bei den Raucherinnen sind es im Osten sogar 15 Prozent mehr. Caspers-Merk verspricht sich von dem für 2005 geplanten Präventionsgesetz neue Möglichkeiten, die sich auch speziell an ostdeutsche Jugendliche richten sollen. Darüber hinaus will das Bundesgesundheitsministerium das Projekt "Rauchfreie Schule" vorantreiben. Allerdings, so betonte Caspers-Merk, könne sie hier "nicht so viel machen" – denn das Schulwesen ist Ländersache. Bisher haben erst vier Bundesländer klare gesetzliche Maßnahmen ergriffen, um das Rauchverbot an Schulen landesweit zu etablieren. Dazu zählen Berlin, Hamburg, Hessen und Bayern.

Deutschland unterzeichnet WHO-Tabakkonvention

Weitere Maßnahmen zum Nichtraucherschutz sollen vor allem in Krankenhäusern und Gaststätten erfolgen, erläuterte die Drogenbeauftragte weiter. So unterstütze das Ministerium das "Deutsche Netzwerk Rauchfreie Krankenhäuser". Ferner soll mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband bis zum Frühjahr eine Vereinbarung über einen Mindestanteil von rauchfreien Plätzen in Restaurants vereinbart werden. Der Verband habe bereits seine Zustimmung signalisiert, so Caspers-Merk. Die Bundesregierung hat zudem am 16. Dezember 2004 die Tabakrahmenkonvention der Weltgesundheitsorganisation unterzeichnet. Diese legt eine Reihe von Maßnahme fest, die den Tabakkonsum reduzieren sollen. Sie wird im Frühjahr 2005 in Kraft treten.

BZgA unterstützt frische Nichtraucher

Wer tatsächlich gerade von der Nikotinsucht ablassen will, kann bei der BZgA kostenlos ein Startpaket anfordern. Es enthält einen kleinen Ball zur Entspannung und Ablenkung, eine Dose mit Pfefferminzpastillen, einen Kalender für die ersten hundert Tage als Nichtraucher sowie Broschüren mit praktischen Tipps. Das "rauchfrei-START-Paket" kann per Fax unter 02 21-8 99 22 57 oder per E-Mail an order@bzga.de bestellt werden.

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