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Arzneimittelausgaben 2004 um 2,4 Milliarden Euro gesunken

BERLIN (bkk/ks). Das GKV-Modernisierungsgesetz (GMG) hat im vergangenen Jahr zu einem deutlichen Rückgang der Arzneimittelausgaben bei der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) geführt. Gaben die Kassen 2003 noch 22,8 Milliarden Euro für Arzneimittel aus, waren es 2004 nur noch rund 20,4 Milliarden (–10,5 Prozent). Dies geht aus einer am 27. Dezember 2004 veröffentlichten Prognose des BKK-Bundesverbands hervor.

Für den Ausgabenrückgang sorgten insbesondere die Ausgliederung der nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimittel aus dem GKV-Leistungskatalog, der höhere Herstellerrabatt sowie die höheren Zuzahlungen durch die Versicherten. Das Zuzahlungsvolumen für verschreibungspflichtige Arzneimittel stieg 2004 im Vergleich zu 2003 um 800 Mio. Euro. Weil durch die Ausgliederung der OTC-Arzneimittel aber in diesem Bereich keine Zuzahlungen mehr anfielen, stieg das Zuzahlungsvolumen per Saldo lediglich um 400 Mio. Euro, so die Betriebskrankenkassen.

Das Einsparziel von einer Mrd. Euro durch die Wiedereinführung von Festbeträgen auch für patentgeschützte Arzneimittel ohne therapeutischen Fortschritt wird dem BKK-Bundesverband zufolge bis zum Jahr 2007 erreicht. Ursprünglich sollte diese Einsparsumme schon 2005 aufgebracht werden. Doch der Gemeinsame Bundesausschuss hat sich bei der Bildung der Festbetragsgruppen dem Grundsatz "Gründlichkeit vor Schnelligkeit" verschrieben. Dies soll für die größtmögliche Rechtssicherheit der neuen Festbeträge sorgen – führt allerdings auch zu Verzögerungen. Der BKK-Bundesverband rechnet durch die Erweiterung der Festbetragsregelung für 2005 mit zusätzlichen Einsparungen von 390 Mio. Euro. 2006 sollen es 740 Mio. Euro sein. Im Jahr 2007 soll die zusätzliche Milliarde erreicht werden.

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