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Seehofer will CSU-Vize bleiben

BERLIN (ks). Horst Seehofer will seinen Posten als Vize-Vorsitzender der CSU nicht aufgeben. Ende November letzten Jahres war er wegen des parteiinternen Streits um den gesundheitspolitischen Kurs der Union als stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zurück getreten - doch der Gesundheitsexperte will sich keinesfalls aus der Politik zurückziehen.

"In der CSU vertrete ich ein bestimmtes Klientel, das erwartet von mir, dass ich weiter für Klarheit und Wahrhaftigkeit eintrete. Dieser Erwartung stelle ich mich", sagte Seehofer der "Leipziger Volkszeitung" (Ausgabe vom 4. Januar). Er machte zugleich deutlich, dass er den von CDU und CSU gefundenen Kompromiss der solidarischen Gesundheitsprämie auch künftig nicht akzeptieren könne. Er sei der Meinung, "dass dieser Kurs falsch ist, der derartig gegen die Maßstäbe von Seriosität, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit verstößt". Im Wahlprogramm der Union für 2006 werde die Prämie nicht landen, prognostiziert der CSU-Politiker.

Was eine etwaige Karriere im Sozialverband VdK betrifft, äußerte sich Seehofer zurückhaltend. Im Dezember wurde bekannt, dass sich VdK-Chef Walter Hirrlinger den CSU-Mann Seehofer gut als seinen Nachfolger vorstellen kann – für die Zeit nach der Bundestagswahl 2006. Auch im bayerischen Verband ist der Posten des Landesvorsitzenden frei. Es sei "eine schöne politische Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Schere der Einkommen und Vermögen in Deutschland nicht noch weiter auseinander driftet", sagte Seehofer der "Leipziger Volkszeitung". Er wisse aber nicht, ob die Erwartung beim VdK mit seinen Vorstellungen übereinstimme. In der zweiten Januarhälfte soll es ein Gespräch mit dem bayerischen VdK geben.

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