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Wenn Stammzellen sterben, werden Haare grau

Grau werdende Haare sind ein ungeliebter und leider unvermeidlicher Aspekt des Älterwerdens. Doch woran liegt es eigentlich, dass Haare ihre natürliche Färbung verlieren? Das haben amerikanische Wissenschaftler nun näher untersucht und sterbende Stammzellen als Ursache für graues Haar identifiziert.

Haarfarbe entsteht aus Melanozyten. Im Haarfollikel befindet sich ein Reservoir an undifferenzierten Melanozyten-Stammzellen, die im Lauf ihrer Entwicklung zu funktionsfähigen Melanozyten heranwachsen und dann ans Ende der Haarfollikel wandern, wo sie die Zellen der Haarwurzel, aus denen später das Haar wächst, anfärben. Die "Färbekraft" bzw. die Lebensdauer dieses Reservoirs ist allerdings begrenzt – das konnte ein Team um Emi Nishimura vom Kinder-Hospital in Boston bei Untersuchungen an Mäusen nun zeigen.

Wie die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "Science" schreiben, hängt die Abnahme der Haarfarbe (bzw. der Fellfärbung bei den Mäusen) direkt mit der Abnahme der Zahl an Melanozyten-Stammzellen zusammen. Wie die Vorgänge im Detail aussehen, soll nun in weiteren Studien untersucht werden. Eine "Präventionstherapie" gegen graues Haar ist allerdings nicht das Ziel der Forschungsarbeiten. Vielmehr erhoffen sich die Studienautoren davon neue Erkenntnisse über die Entstehung von Hautkrebs. ral

Quelle: Science, Online-Vorabpubilkation, DOI: 10.1126/science.1099593

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