Zuzahlungen: Erleichterungen für chronisch Schwerkranke

BERLIN (ks). Gesetzlich Krankenversicherte, die an einer schwerwiegenden chronischen Erkrankung leiden, müssen dies ihrer Kasse seit dem 1. Januar 2005 nicht mehr jährlich durch einen ärztlichen Nachweis belegen. Darauf wies das Bundesgesundheitsministerium am 9. Februar hin.

Die vom Gemeinsamen Bundesausschuss beschlossene Änderung soll die Chroniker-Regelung entbürokratisieren und pflegebedürftige Menschen und ihre Familien entlasten. Die Krankenkassen haben aber weiterhin die Möglichkeit, in Zweifelsfällen einen erneuten Nachweis zu verlangen. Für Chroniker liegt die Belastungsobergrenze für Zuzahlungen bei einem statt sonst zwei Prozent der jährlichen Bruttoeinnahmen.

Als schwerwiegend chronisch krank gilt, wer mindestens einen Arztbesuch pro Quartal wegen derselben Krankheit wenigstens ein Jahr lang nachweisen kann und zusätzlich eines der folgenden Kriterien erfüllt: Entweder Pflegebedürftigkeit der Pflegestufe 2 oder 3 oder aber ein Grad der Behinderung beziehungsweise eine Minderung der Erwerbsfähigkeit von mindestens 60 Prozent. Außerdem ist Chroniker, wer eine kontinuierliche medizinische Versorgung benötigt, ohne die nach ärztlicher Einschätzung eine lebensbedrohliche Verschlimmerung der Erkrankung, eine Verminderung der Lebenserwartung oder eine dauerhafte Beeinträchtigung der Lebensqualität durch die von der Krankheit verursachte Gesundheitsstörung zu erwarten ist.

Zu den chronischen Krankheiten, die eine Dauerbehandlung erfordern, gehören zum Beispiel Diabetes mellitus, Asthma, chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen oder Koronare Herzkrankheit.

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