UNICEF-Weihnachtsaktion: Mehr Hilfe für HIV-infizierte Kinder

BERLIN (ks). 15 Millionen Kinder hat AIDS weltweit bereits zu Waisen gemacht - genauso viele Kinder wie in ganz Deutschland leben. Mit seiner traditionellen Weihnachtsaktion ruft UNICEF in diesem Jahr zu mehr Hilfe für von AIDS betroffene Kinder auf.

Für Naisiadet Mason, AIDS-Expertin von UNICEF für das südöstliche Afrika, ist es ein Skandal, wie Kinder beim Kampf gegen AIDS vernachlässigt werden. "Die Pharmaindustrie muss endlich bezahlbare Medikamente und Tests für Kinder entwickeln. Regierungen müssen in Gesundheitsdienste, Schulen und Aufklärungskampagnen investieren", forderte sie anlässlich der Vorstellung der jüngsten UNICEF-Kampagne am 10. November in Berlin .

Die Versorgung von HIV-infizierten Kindern mit Medikamenten ist dramatisch schlecht: Von den 660.000 Kindern, die mit antiretroviralen Medikamenten versorgt werden müssten, erhalten derzeit weniger als fünf Prozent die notwendigen Arzneien. Ziel von UNICEF ist es, dass in fünf Jahren 80 Prozent der betroffenen Kinder die wichtigsten Arzneimitteln zur Verfügung stehen. Nötig sei auch, dass die Pharma-Industrie die Entwicklung kinderverträgliche Medikamente und die Forschung für einen AIDS-Impfstoff vorantreibe.

Zudem müssten schwangere HIV-Patientinnen besser behandelt werden. Bislang erhielten nur acht Prozent das Medikament Nevirapin, das das Risiko der Übertragung auf das Neugeborene senkt. Bis 2010 soll dieser Anteil auf 80 Prozent steigen. Darüber hinaus fordert UNICEF die Pharmaunternehmen auf, AIDS-Medikamente billiger anzubieten und Lizenzen für Nachahmerprodukte zu vergeben. Zudem will UNICEF Prävention und Aufklärung in den betroffenen Ländern stärken und AIDS-Waisen besser schützen. Auch die Bundesregierung müsse hier mehr finanzielle Hilfe leisten.

Weitere Informationen zur Kampagne finden Sie im Internet unter www.unicef.de/aids. Hier können Sie auch online spenden.

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