Koalitionsverhandlungen: Ärzteverband lobt Maßnahmen gegen Naturalrabatte

BERLIN (ks). Der neue Vorsitzende des Ärzteverbandes Hartmannbund, Dr. Kuno Winn, hat von Union und SPD mehr "Mut zu nachhaltigen Reformen statt fauler Kompromisse" gefordert. Insbesondere warnte er davor, die Versicherungspflichtgrenze anzuheben. Für einen richtigen Schritt hält es Winn hingegen, Maßnahmen gegen die Naturalrabatt-Praxis zu ergreifen.

Mit einer Anhebung der Versicherungsgrenze setze die Politik "ein völlig falsches Signal", sagte Winn am 1. November in Berlin. Selbst die Überführung aller heute Privatversicherten würde lediglich eine Senkung des Beitrags um 0,2 Prozentpunkte ermöglichen, so der Verbandschef. Hinzu käme, dass mit einer Schwächung der PKV auch die "nicht unerhebliche Quersubventionierung" der gesetzlichen durch die private Krankenversicherung entfallen würde.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt widersprach dieser Auffassung: Die Abwanderung von guten Risiken zu den Privaten führe vielmehr dazu, dass dem gesetzlichen System jährlich mehr als eine Milliarde Euro verloren gehen, sagte die Ministerin.

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