Gesetzliche Krankenversicherung: Kassenüberschüsse schrumpfen

BERLIN (ks). Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) konnte im ersten Halbjahr 2005 erneut einen dreistelligen Millionenüberschuss verzeichnen. Allein die AOKen, die Ersatz- und Innungskrankenkassen verbuchten nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Ausgabe vom 24. August) ein Plus von 719 Mio. Euro.

Die Bilanz sieht allerdings vor allem deshalb so positiv aus, weil im Mai der Zuschuss des Bundes in Höhe von 1,25 Mrd. Euro in die Kassen der GKV floss. Ohne diese Finanzspritze aus der erhöhten Tabaksteuer hätten einige Kassen bereits wieder mit Defiziten zu kämpfen. Nach Informationen der FAZ haben sich die Überschüsse der drei Kassenarten im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr bereits erheblich reduziert. So liegt das Plus der AOKen nur noch bei 430 Mio. Euro - in den ersten sechs Monaten 2004 waren es noch 960 Mio. Euro. Bei den Ersatzkassen schrumpfte der Überschuss von 743 Mio. Euro auf 147 Mio. Euro, bei den Innungskrankenkassen lag er bei knapp 142 Mio. Euro (Vorjahr: 167 Mio. Euro)

Ursächlich für diese Entwicklung sind den Kassen zufolge insbesondere die Ausgabenentwicklung im Arzneimittel- und Krankenhausbereich. Bei den Arzneimitteln liegen die Ausgabensteigerungen der Kassen gegenüber dem Vorjahr bei etwa 20 Prozent. Die Kosten für die stationäre Behandlung stiegen um rund vier Prozent. Da es sich hierbei um den größten Ausgabenblock innerhalb der GKV handelt, fallen die hohen Krankenhauskosten besonders ins Gewicht.

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