Arzneimittel: Noweda-Chef: "Steuererhöhung nicht hinnehmbar"

ESSEN (now/az). Eine Mehrwertsteuererhöhung auf Arzneimittel ist nicht hinnehmbar. Diese Ansicht teilte der Vorstandsvorsitzende der apothekereigenen Pharmagroßhandlung Noweda, Wilfried Hollmann, in einem Schreiben am 25. Juli 2005 an CDU-Bundestagsabgeordnete mit.

Eine Erhöhung würde die Krankenkassen mit rund 500 Millionen Euro belasten und damit alle Bemühungen zur Bekämpfung des Ausgabenanstiegs in der Gesetzlichen Krankenversicherung konterkarieren.

Arzneimittel sind Waren besonderer Art, die zur gesundheitlichen Grundversorgung gehören und maximal mit dem ermäßigten Mehrwertsteuersatz belastet werden dürften, so Hollmann. In den meisten europäischen Ländern sei dies eine Selbstverständlichkeit, jedoch nicht in Deutschland. Eine Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Arzneimittel könnte durch die Abschaffung zahlreicher, oftmals nicht nachvollziehbarer Ausnahmetatbestände (z. B. Kaffee, Hundefutter, Schnittblumen oder Kunstgegenstände) gegenfinanziert werden.

Auf die gleiche Problematik wiesen vor einigen Tagen auch der Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands und der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie hin und warnten vor den Folgen der Erhöhung der Mehrwertsteuer.

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