Umfrage zum Gesundheitswesen: Kaum Hoffnung auf Besserungen durch Regierungswech

BERLIN (ks). Die Bevölkerung ist skeptisch, ob die Opposition die Probleme im Gesundheitswesen besser in den Griff bekommen wird als die rot-grüne Koalition. Nur 21 Prozent glauben, dass eine unionsgeführte Regierung für Besserung sorgen kann. Selbst unter den Anhängern der Oppositionsparteien sind nur 35 Prozent dieser Ansicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Marktforschungsunternehmens Produkt + Markt, die im Juni unter 801 Bundesbürgern durchgeführt wurde.

Insgesamt sind die Versicherten nur mäßig zufrieden mit dem bestehenden Gesundheitssystem: Die meisten Befragten geben ihm die Schulnote "befriedigend". Der Mittelwert liegt bei 3,14. Dabei sinkt dieser Notenschnitt mit steigendem Alter. Während die 18- bis 29-Jährigen dem Gesundheitssystem noch eine durchschnittliche Note von 2,92 geben, kommt es bei den über 45-Jährigen nur noch auf 3,28. Trotz aller Kritik: Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern findet die Mehrheit der Deutschen unser Gesundheitswesen gar nicht so schlecht: Gut jeder Dritte (37 Prozent) findet es besser verglichen mit dem der meisten anderen europäischen Länder. Lediglich 16 Prozent sehen Nachteile zu anderen Ländern.

Eine 4+ für die Ministerin

Unzufriedener als mit dem Gesundheitssystem als solchem sind die Versicherten mit der Arbeit von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt. Sie erhält lediglich eine Durchschnittsnote von 3,75. Auch hier ist wieder ein deutlicher Alterstrend feststellbar: in der Altersgruppe 45 Jahre und älter wird Frau Schmidt mit 3,96 am schlechtesten benotet. Selbst bei den Anhängern der Regierungsparteien reicht es nur zu einem schwachen "befriedigend".

Hohe Beiträge durch Arbeitslosigkeit

Auch nach den Gründen für die hohen Beiträge wurde gefragt. Die hohe Arbeitslosigkeit und die dadurch entstandenen Beitragsausfälle wurde dabei als Hauptgrund ausgemacht (genannt von 55 Prozent). Für 52 Prozent sind die hohen Arzneimittelpreise für die Beitragsbelastung verantwortlich. 47 Prozent führen sie auf eine schlechte Gesundheitspolitik zurück. Ebenso viele nennen als Grund die schlechte Lebensweise der Versicherten (z. B. Rauchen, Übergewicht). Die sich verändernde Alterstruktur führen 45 Prozent an. Die Krankenhauskosten und Arzt-/Zahnarzthonorare werden trotz ihres hohen Anteils an den Ausgaben der Krankenversicherungen dagegen erheblich seltener als Ursache für die Beitragsentwicklung vermutet (36 bzw. 32 Prozent).

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