Zeitnot: Vorläufiges Aus für Arzneiagentur

BONN (im). Aus Zeitnot kann der Umbau des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfARM) zu einer eigenständigen Agentur (DAMA) in dieser Legislaturperiode nicht mehr erfolgen. Internen Plänen im BfArM zufolge haben einige Apotheker ihre Abteilungsleiterfunktion bei der Zulassung an Mediziner verloren.

Die Obleute des Bundestagsgesundheitsausschusses haben am 31. Mai in Berlin beschlossen, das DAMA-Errichtungsgesetz nicht weiter über die parlamentarischen Hürden zu bringen. Zwar hatte der Bundesrat bereits den Regierungsentwurf am 27. Mai im ersten Durchgang beraten, da aber bisher noch kein entsprechender Fraktionsentwurf in den Bundestag eingebracht wurde, kann das Gesetz nicht mehr rechtzeitig bis zum letzten Sitzungstag am ersten Juli beschlossen werden, hieß es in gut unterrichteten Kreisen.

Verlieren die Frauen?

Unterdessen ist die interne Umstrukturierung in der Zulassungsbehörde BfArM weiter vorangeschritten. Einem vorläufigen internen Organigramm zufolge kamen Frauen jedoch bis auf eine Ausnahme bei den Leitungsstellen bisher nicht zum Zug. Ein niederländisches und ein deutsches Beratungsunternehmen (Kienbaum) hatten zuvor die bisher verzweigte Struktur der Behörde durchforstet. Ziel sind nach dem Umbau größere Einheiten, die bei den Arzneimitteln (zum Beispiel bei Antiinfektiva) indikationsbezogen alle Vorgänge bearbeiten.

Zwar sind drei Abteilungsleiterfunktionen, die bisher in Pharmazeutenhand waren, verlorengegangen. Allerdings ist mit Dr. Kathrin Risch (heißt nach Heirat Völler) eine promovierte Apothekerin neu als Leiterin aufgerückt und mit Dr. Johannes Lütz, der bisher die Nachzulassung leitete, steht ein promovierter Apotheker der neu angedachten Stabsstelle Strategie und Planung vor. In anderen Abteilungen wie der Bundesopiumstelle, bei der Pharmakovigilanz, den Medizinprodukten oder der Europa-Stelle läuft die Umstrukturierung noch.

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