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Umfrage: Patienten akzeptieren Hausarzt als Lotsen

BERLIN (ks). Die Mehrheit der Deutschen ist bereit, den Hausarzt als erste Anlaufstelle bei Krankheiten zu akzeptieren und Fachärzte erst nach einer Überweisung aufzusuchen. Besonders in einkommensschwächeren Schichten ist die Bereitschaft hoch, bei Krankheiten zunächst den Hausarzt zu konsultieren oder andere Auflagen der Krankenkassen zu erfüllen. Dies hat eine aktuelle Studie des Meinungsforschungsinstituts Forsa ergeben.

Die von der Allianz Private Krankenversicherung, F.A.Z.-Institut und Mummert Consulting in Auftrag gegebene Umfrage ergab, dass in der Gruppe mit einem monatlichen Nettoeinkommen von bis zu 2000 Euro mehr als drei Viertel der Versicherten den Hausarzt als "Gatekeeper" akzeptieren. Bei einem Verdienst von mehr als 3000 Euro im Monat ist es dagegen nur noch gut die Hälfte.

72 Prozent aller Befragten erklären sich darüber hinaus einverstanden, einen Teil der Kosten für Medikamente selbst zu tragen. Fast genauso viele können sich eine Selbstbeteiligung an einzelnen allgemeinen medizinischen Leistungen vorstellen.

Dabei gibt es jedoch einen klaren Unterschied zwischen Ost und West: In den alten Ländern ist der Anteil derer, die eine Selbstbeteiligung an Arzneimittelkosten akzeptieren, mit 74 Prozent weit größer als in den neuen Ländern. Dort sind nur 65 Prozent damit einverstanden.

85 Prozent aller Befragten sind ferner bereit, regelmäßig an Präventions- und gesundheitsfördernden Maßnahmen teilzunehmen. Auch hier liegt die Quote der Zustimmung unter Geringverdienern mit 90 Prozent höher als im allgemeinen Durchschnitt.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt sieht sich durch die Umfrage-Ergebnisse in ihrer Arbeit bestätigt: Die Stärkung der Prävention sei ein wichtiges Ziel der Gesundheitspolitik. "Gesundheitsbewusstes Verhalten ist dabei ein wichtiger Ansatz, um das Bewusstsein für die Prävention zu schärfen". Durch die Gesundheitsreform sei es Krankenkassen nun möglich, dieses Verhalten ihrer Versicherten mit einem Bonus zu belohnen.

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