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Europäische Initiative: Kampf der Fettleibigkeit

MÜNCHEN (ilm). Anfang Februar fand in München die erste deutsch-österreichisch-französische Initiative zur Bekämpfung der Obesitas statt. Sie geht auf CERIP-Santé (Centre de Recherches International pour la Santé) zurück, eine französische Organisation, die den Dialog zwischen den gesundheitspolitischen Entscheidungsträgern, Ökonomen, Verbrauchern und der Industrie zu fördern versucht.

Seit den 60er Jahren nimmt die Fettleibigkeit der Erwachsenen weltweit ständig zu, nicht nur in der westlichen Welt, auch z. B. in China, und nicht nur bei Erwachsenen, die hauptsächlich betroffen sind, sondern auch bei Jugendlichen und Kindern. Es wird geschätzt, dass zwischen 15 und 20 Prozent der 7-Jährigen bereits übergewichtig sind.

Die Entwicklung betrifft städtische und ländliche Regionen und alle sozioökonomischen Schichten. Vor allem in den Industrienationen zeigt die Obesitas bereits das Bild einer Volksseuche. Die Münchner Veranstaltung, auf der das Thema kürzlich von hochrangigen Vertretern aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft diskutiert wurde, beschäftigte sich neben der gesundheitlichen Gefährdung durch die Fettleibigkeit auch mit den Kosten in Milliardenhöhe, die sie verursacht.

Sie setzen sich aus den direkten Kosten (Behandlung der Krankheit zu Lasten der Krankenkassen sowie der Patienten) und den indirekten Kosten zusammen, also dem volkswirtschaftlichen Schaden, der durch den Verlust an Produktivität entsteht. Ziel der Aktivitäten – darin war man sich auf dem Symposium einig – muss es sein, geeignete Vorsorgeprogramme zu entwickeln und für die Obesität in den EU-Staaten die Anerkennung als eigenständige Krankheit zu erreichen.

Man machte deutlich, dass dem Thema Fettleibigkeit sowohl in der Politik als auch in der Öffentlichkeit noch viel zu wenig Beachtung geschenkt wird. Eine der wichtigsten Maßnahmen wird darin gesehen, die Essgewohnheiten der Bevölkerung zu ändern. Dies ließe sich sowohl durch finanzielle Anreize für Konsumenten und Lebensmittelindustrie als auch durch allgemeine Aufklärung der Bevölkerung über die Ursachen und Gefahren einer ungesunden Ernährung erreichen.

Der Informationsbedarf ist groß, er kann und muss von vielen geleistet werden. Einen vorbildhaften und nachahmenswerten Schritt unternehmen die bayerischen Apotheker, die unter der Schirmherrschaft des bayerischen Gesundheitsministeriums in diesen Tagen die Aufklärungskampagne "Bayern light" starten.

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