Prisma

Alzheimer: Kupfermangel könnte eine Rolle spielen

Die Alzheimer-Demenz steht möglicherweise mit einem Kupfermangel in Verbindung. Forscher der Universitätskliniken in Homburg/Saar planen jetzt eine neue Kupfer-Therapiestudie für Alzheimer-Patienten.

In Deutschland leiden rund 80 000 Menschen an der Alzheimer Krankheit. Experten rechnen damit, dass sich aufgrund der demographischen Entwicklung die Zahl der Patienten in den kommenden 50 Jahren verdreifachen wird. Die Ursachen der Erkrankung sind leider noch weitgehend ungeklärt.

Einen aussichtsreichen Therapieansatz haben jetzt Forscher der Universität des Saarlandes und der Freien Universität Berlin entdeckt. Ihre Studien mit Alzheimer-Mäusen zeigen, dass die Bildung von schädlichen Amyloid-Ablagerungen verzögert werden kann, wenn den Tieren über das Trinkwasser verstärkt Kupferionen zugeführt werden.

Auch Alzheimer-Patienten weisen einen signifikant veränderten Spiegel an Kupfer im Hirngewebe auf, das haben kanadische Wissenschaftler herausgefunden. Die Annahme liegt daher nahe, dass auch beim Menschen eine Besserung des Gesundheitszustandes durch eine verstärkte Kupfersalzaufnahme erreicht werden kann. "Die nächsten Schritte unserer Forschung sind daher klinische Studien mit Kupferionen beim Menschen", so Priv.-Doz. Dr. Thomas Bayer und Prof. Dr. Peter Falkai von der Uniklinik in Homburg/Saar. ral

Quelle: PNAS 100 (24), 14187 – 14192 (2003)

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