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Zusammenarbeit: Barmer Service-Apotheke angelaufen

BONN (im). Bereits in der Startphase haben sich rund 1500 Apotheken in Nordrhein zur Teilnahme am Barmer-Service-Apothekenvertrag entschlossen. Das sind nach Worten von Thomas Preis knapp über 60 Prozent der Apotheken zwischen Rhein, Ruhr und Wupper. Er hob die bundesweit einmalige Kooperation hervor, die nach Kassenangaben auch auf die Versorgung chronisch Kranker und die Mobilisierung von Patienten innerhalb von strukturierten Behandlungsprogrammen ausgeweitet wurde. Laut Barmer wird zurzeit die Einbeziehung nicht-verschreibungspflichtiger Arzneimittel in die Rabattvereinbarung mit apothekenüblichen Waren ausgelotet.

Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands, und Bernd Kuß, Landesgeschäftsführer der Barmer Ersatzkasse, nannten den Start am 28. Januar in Düsseldorf erfreulich. Hiermit wird die auf Bundesebene geschlossene Rahmenvereinbarung zwischen dem Deutschen Apothekerverband und der Barmer auf Landesebene umgesetzt. Profitieren sollen die rund 1,2 Millionen Versicherten der Barmer in Nordrhein.

Hausapotheken – bundesweit

Preis hob hervor, dass mit dem Barmer-Service-Apothekenvertrag der erste bundesweite Hausapothekenvertrag in Deutschland zustande gekommen sei, nachdem es zuvor nur einige wenige Verträge auf Landesebene gegeben habe. Der Chef des nordrheinischen Apothekerverbands nannte als Vorteil des freiwilligen Einschreibens der Patienten in einer Apotheke das Zusammenlaufen sämtlicher Medikationsdaten in dieser Offizin.

Das ermögliche die langfristige, koordinierte Betreuung des Kranken. Neben der verbesserten Versorgungsqualität erhöhe sich die Wirtschaftlichkeit der Arzneiversorgung durch die gesteigerte Motivation der Patienten als Folge der intensiven Betreuung. Für die Apotheken biete der Vertrag Aufgaben über die unmittelbare Arzneimittelbelieferung hinaus.

Vorteilhaft für die Kollegen, die freiwillig teilnähmen, sei die positive Abgrenzung von Internetapotheken, die diese Leistungen nicht erbringen könnten. Preis äußerte sich optimistisch zu möglichen weiteren Projekten des Verbands mit seinen über 2300 Apotheken mit der bundesweiten Ersatzkasse. Strategische Kooperationen zwischen Pharmazeuten, Ärzten und Kassen seien noch zu selten.

Dank an Apotheker

Der Landesgeschäftsführer der Barmer Ersatzkasse, Bernd Kuß, bedankte sich bei Preis für die erfolgreiche Zusammenarbeit. Gemeinsam hätten die Mitarbeiter der Kasse und des Verbands die Voraussetzungen – wie beispielsweise die Schulungen der teilnehmenden Pharmazeuten – geschaffen. Wähle ein Patient für die pharmazeutische Betreuung eine Apotheke aus, werden ihm fünf Serviceleistungen angeboten:

  • Bonus-Service
  • Home-Service
  • Arznei-Service
  • Check-up sowie
  • Pharmazeutisches Management

Demnach bedeutet der Bonus-Service für den Versicherten einen Rabatt von drei Prozent auf die apothekenüblichen Waren, der bei einem Kauf dieser Produkte im Wert von über 250 Euro innerhalb eines Jahres noch auf fünf Prozent steigt. Home-Service sei die kostenlose Lieferung von Medikamenten und apothekenüblichen Waren ans häusliche Krankenbett innerhalb von sechs Stunden in dringenden Fällen, in anderen Fällen innerhalb einer angemessenen Zeit.

Neben dem Arznei-Service, der das Führen einer Medikationsliste beinhalte, bekämen Barmer-Versicherte preisgünstigere Check-ups. So erhielten sie die Messung von Blutzuckerwerten, des Blutdrucks oder des Body-Mass-Indexes für jeweils einen Euro und die des Gesamtcholesterins für drei Euro. Bei auffallenden Messwerten rate der Apotheker zum Arztbesuch.

Darüber hinaus wird nach Worten von Kuß unter dem Schlagwort "Pharmazeutisches Management" bestimmten Versichertengruppen der Barmer eine umfassende Beratung angeboten, was mit der Betreuung von Asthmakranken und Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenkrankheit (COPD) starte. Hier erhalten die teilnehmenden Kollegen einmalig fünf Euro für das erstmalige Erstellen des Medikationsprofils und für dessen monatliches Weiterführen sowie die Patientenbetreuung jeweils pauschal fünf Euro in dem Monat, in dem diese Leistungen erbracht wurden.

Bonus für OTC?

Der Landesgeschäftsführer der Barmer bekundete den Willen zu weiteren gemeinsamen Aktivitäten mit Pharmazeuten etwa im Bereich der Prävention. Darüber hinaus biete der Home-Service viele Möglichkeiten, auch die Versorgung von Pflegebedürftigen einzubinden.

Zudem werde derzeit ausgelotet, ob die Einbeziehung nicht-verschreibungspflichtiger Arzneimittel in die Rabattvereinbarung mit apothekenüblichen Waren zulässig sei. Wie Kuß weiter sagte, sei die Versorgung chronisch Kranker und die Mobilisierung von Patienten innerhalb von strukturierten Behandlungsprogrammen vereinbart worden.

Bereits in der Startphase haben sich rund 1500 Apotheken in Nordrhein zur Teilnahme am Barmer-Service-Apothekenvertrag entschlossen. Das sind nach Worten von Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein, knapp über 60 Prozent der Apotheken zwischen Rhein, Ruhr und Wupper. Er hob die bundesweit einmalige Kooperation hervor, die nach Kassenangaben auch auf die Versorgung chronisch Kranker und die Mobilisierung von Patienten innerhalb von strukturierten Behandlungsprogrammen ausgeweitet wurde. Laut Barmer wird zurzeit die Einbeziehung nicht-verschreibungspflichtiger Arzneimittel in die Rabattvereinbarung mit apothekenüblichen Waren ausgelotet.

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