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Als Apothekerinnen und Apotheker haben wir uns die Beratung auf die Fahnen geschrieben. Immer wenn es in der Öffentlichkeit darum geht, dass der Apothekerberuf auch heute noch – in den Zeiten von Versandapotheken, Callcentern und Internet – unverzichtbar sein soll, bringen wir vor, dass wir die individuellen Berater der Patienten sind, dass wir die Arzneimittelfachleute sind, die nicht zuletzt auf dem Weg der Beratung Arzneimittelneben- und -wechselwirkungen erkennen und und und.

Doch immer wieder, wenn Fernsehmagazine oder Testinstitute unser Beratungsengagement prüfen und wir Farbe bekennen müssen, sind die Ergebnisse nicht berauschend: in vielen Fällen keine Beratung, in einigen Fällen schlechte oder falsche Beratung und nur vereinzelt Top-Beratung. Das wird uns nicht in die Zukunft tragen, da muss sich einiges ändern. Das hat nun auch die Bundesapothekerkammer (BAK) erkannt und thematisiert. BAK-Präsident Johannes Metzger rief bei der Eröffnung des Fortbildungskongresses in Davos dazu auf, 2004 zum Jahr der Beratung zu machen.

Diesen Aufruf kann ich nur unterstützen. Zwar hätte ich mir gewünscht, dass es ein Jahr der Beratung schon vor zehn oder gar zwanzig Jahren oder immer wieder gegeben hätte. Aber lieber spät als zu spät. Als kleinen Einschub ergänze ich: Ich wage zu behaupten, dass die eine oder andere gesundheitspolitische Diskussion über die Bedeutung des Apothekers in unserer Gesellschaft anders ausgefallen wäre, wenn uns die Öffentlichkeit als die Gesundheitsberater und nicht als die "Schubladenzieher" wahrgenommen hätte.

Vielleicht ging es uns vor zehn Jahren auch noch zu gut, so dass wir uns nicht besonders anstrengen mussten. Jetzt muss ein Umdenken stattfinden, wenn es auch weiterhin noch die Apotheke als individuelles einzelnes Dienstleistungsunternehmen geben soll. Die Bundesapothekerkammer hat dieses Problem erkannt und das "Pseudo-Customer-Konzept" ausgearbeitet, was sich mit "vorgetäuschten Testkäufen" übersetzen lässt.

Wer bei diesem Konzept mitmachen will, kann seine Beratungsleistung und die seiner Mitarbeiter in verdeckten Testkäufen überprüfen lassen. Hat die Apotheke gut abgeschnitten, darf sie das "mit einem attraktiven Zeichen", so Metzger, ihren Kunden signalisieren. Sollte sie bei späteren Tests schlecht abschneiden, kann ihr das Beratungszeichen entzogen werden. Für eine Apotheke, die ihren Auftrag ernst nimmt, ist die Teilnahme und die Erlangung eines Beratungszeichens ein Muss, eine Selbstverständlichkeit.

Apothekerinnen und Apotheker sind "Weltmeister" in der Fortbildung, heißt es immer wieder anerkennend von Referenten und Berufspolitikern. Die Teilnehmerzahlen nicht nur von den großen Kongressen, sondern auch von den zahlreichen kleineren regionalen Fortbildungsveranstaltungen beweisen das. Doch sichtlich scheinen dann viele von uns ihr Wissen nicht einzusetzen oder nicht laiengerecht im Beratungsgespräch weiterzugeben – das Beratungsjahr 2004 soll dazu animieren, es ab sofort besser zu machen.

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Peter Ditzel

Wissens-Update zur Beratung

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