DAZ aktuell

Weniger Menschen von Zuzahlungen befreit

BERLIN (ks). Ende Oktober waren 4,775 Millionen gesetzlich Krankenversicherte von Zuzahlungen befreit, weil sie die Belastungsobergrenzen erreicht hatten. Darunter sind knapp 4,3 Millionen Chroniker. Gegenüber dem Vorjahr ging die Zahl der Befreiten damit um mehr als die Hälfte zurück.

Die Entwicklung zeige, dass die Gesundheitsreform wirkt, erklärte der Sprecher des Bundesgesundheitsministerium, Klaus Vater, am 13. Dezember in Berlin. Die Reform führe dazu, dass alle ihren Beitrag leisten müssten, um das System stabil zu halten. 2003 lag die Anzahl der von Zuzahlungen befreiten Versicherten noch bei rund zwölf Millionen – zehn Millionen hiervon waren Chroniker. Vater räumte ein, dass die neuen Zuzahlungsregeln in Einzelfällen mit Härten verbunden sein können. So habe es zu Jahresbeginn etwa bei Heimbewohnern Schwierigkeiten gegeben, da sie ihre gesamten Zuzahlungen oft schon im Januar von ihrem knappen Taschengeld leisten mussten. Im kommenden Jahr soll das Problem nicht mehr auftreten. Dann gilt eine neue Regelung zwischen den Krankenkassen und den Trägern der Heime, die eine Ratenzahlung ermöglicht (siehe AZ Nr. 50/2004, S. 1).

Seit Januar 2004 müssen chronisch kranke Kassenpatienten für Zuzahlungen und Praxisgebühr maximal ein Prozent ihrer Brutto-Jahreseinkünfte aufwenden. Bei allen anderen Versicherten liegt die Belastungsobergrenze bei zwei Prozent.

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