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Schwangerschaft: Folsäuregaben sollen Brustkrebs begünstigen

Die Einnahme von Folsäurepräparaten in der späten Schwangerschaft erhöht das Brustkrebsrisiko. Zu diesem Ergebnis gelangten australische und britische Forscher in einer Langzeitstudie, die nun in der Fachzeitschrift "British Medical Journal" veröffentlicht wurde.

Folsäuregaben wurden bislang stets mit positiven Effekten in Verbindung gebracht. So wird unter anderem Frauen mit Kinderwunsch zur Einnahme von Folsäurepräparaten zur Vorbeugung von Neuralrohrdefekten beim Kind geraten. Die nun veröffentlichte Studie relativiert dies. Die Studiendurchführenden erfassten die Daten von 2928 Frauen, die in den 1960er Jahren während der Schwangerschaft Folsäure in Dosen von 0,2 mg, 5 mg oder Plazebo täglich verabreicht bekamen. Ende 2002 waren 210 der Frauen verstorben, 112 davon an Krebserkrankungen, darunter 31 Brustkrebs-Fälle.

In Relation zur Folsäuregabe gesetzt, hatten diejenigen Frauen, die die höchste Dosis erhalten hatten, ein um 50 Prozent erhöhtes Risiko für Brustkrebs. Der Zusammenhang soll nun in weiteren Studien näher untersucht werden. Bevor die entsprechenden Ergebnisse nicht vorliegen, sollten die Empfehlungen zur Folsäuregabe nicht geändert werden. ral

Quelle: BMJ 329, 1375-1376 (2004).

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