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Arzneimittelausgaben steigen nicht nur in Deutschland

Berlin (ks). Der Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS), Klaus Theo Schröder, sieht die Reformen im deutschen Gesundheitswesen auf einem guten Weg. Im Rahmen einer gemeinsamen Konferenz des BMGS mit der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zur Zukunft der Gesundheitssysteme, erklärte Schröder am 20. Januar in Berlin, Studien der OECD zeigten, dass viele Maßnahmen der Reform an den richtigen Punkten ansetzen - so etwa in der Arzneimittelversorgung.

Die stellvertretende OECD-Generalsekretärin Berglind Ásgeirsdóttir erläuterte, was die OECD in ihren "Economic Surveys" Deutschland vorgeschlagen habe, um die Effizienz des Gesundheitswesens zu verbessern: So sei eine moderate Zuzahlung sinnvoll, um zu einem sorgsameren Umgang mit dem System zu gelangen.

Das gleiche gelte für eine hausarztzentrierte Versorgung. Nicht zuletzt regte die OECD an, das Apothekenwesen zu deregulieren, um den Wettbewerb zu fördern - insbesondere im Markt der nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimittel. Ásgeirsdóttir bestätigte, dass die steigenden Arzneimittelausgaben in vielen OECD-Ländern ein maßgeblicher Faktor für die insgesamt steigenden Gesundheitsausgaben seien. Bei den Pro-Kopf-Ausgaben für Arzneimittel rangiere Deutschland auf dem fünften Rang - hinter den USA, Frankreich, Italien und Kanada.

Schröder verwies auf die mit der Gesundheitsreform eingeführten neuen Preisregelungen für Medikamente und die Zulassung von Versandapotheken und Mehrbesitz. Auch sonstige Reformmaßnahmen knüpften an den Vorschlägen der OECD an. "Ich bin mir sicher, dass wir mit unseren aktuellen Erfahrungen einen wesentlichen Beitrag zur internationalen Diskussion über die Weiterentwicklung von Gesundheitssystemen leisten können", sagte Schröder auf einer gemeinsamen Pressekonferenz.

Der Staatssekretär und Ásgeirsdóttir hoben zudem die Wichtigkeit des internationalen Erfahrungsaustauschs hervor: Alle Industrieländer stünden vor der schwierigen Aufgabe, die Finanzierbarkeit der Gesundheitsversorgung dauerhaft zu gewährleisten. Die Vize-Generalsekretärin warnte allerdings davor zu glauben, es gebe ein perfektes System: "One size fits all" funktioniere nicht im Gesundheitswesen. Sie mahnte auch an, der Prävention gegenüber der kurativen Medizin mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

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