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Generikaunternehmen: "Herstellerrabatt muss wirklich sinken"

BONN (im). Der Chef des Generikaunternehmens Ratiopharm hat die Bundesgesundheitsministerin aufgefordert, den 16-prozentigen Hersteller-Zwangsrabatt an die Kassen ab dem kommenden Jahr tatsächlich auf sechs Prozent zu reduzieren. Anderenfalls müssten die Hersteller von Nachahmerprodukten aus finanziellen Gründen Präparate vom Markt nehmen, so Dr. Claudio Albrecht, der Vorsitzende der Ratiopharm-Geschäftsführung, in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" vom 28. November.

Der aktuelle16-prozentige Rabatt an die Kassen bedeute Verluste für Generikahersteller, die nur ein Jahr zu verkraften seien. Albrecht sagte darüber hinaus die Konsolidierung seiner Branche voraus. In Europa entwickelten sich die Generikamärkte in Frankreich, Italien und den EU-Beitrittsländern vielversprechend – und damit außerhalb von Deutschland mit entsprechenden Folgen für national ausgerichtete Hersteller von Nachahmerprodukten. Albrecht schätzt, dass bis 2010 rund 80 Prozent der Generikaanbieter vom Markt verschwinden. Mittelfristig bleiben nach seiner Prognose drei bis vier große multinationale Anbieter sowie fünf oder sechs Nischenanbieter übrig.

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