Aus Kammern und Verbänden

Missbrauch von "Europa"?

"Apotheke – Aktuelle Entwicklungen in Europa" war das Thema einer berufspolitischen Diskussion, die am 14. November während der Fortbildungsveranstaltung der LAK Hessen in Gießen stattfand.
Evelyn Gebhardt (MdEP)

Kammerpräsidentin Bojunga gab ihrer Meinung Ausdruck, dass die Bundesregierung die Europäische Union als Vorwand zur Durchsetzung eigener politischer Vorstellungen missbraucht. Die Bundesregierung habe beim Versandhandel weit über die Vorgabe des Europäischen Gerichtshofes hinausgeschossen. Gleiches gelte für ihre Behauptung, die in Deutschland vorgeschriebene Versorgung von Krankenhäusern durch ortsnahe Apotheken verstoße gegen EU-Recht. Wenn in dieser Angelegenheit schon ein Verfahren beim Europäischen Gerichtshof anhängig sei, so könne man auch dessen Ausgang abwarten.

Die sozialdemokratische Europaabgeordnete Evelyne Gebhardt kommentierte die geplante EU-Dienstleistungsrichtlinie, die insbesondere die Angehörigen freier Berufe betrifft. Aus Sicht des Europäischen Parlaments müsse der Patientenschutz Vorrang vor dem freien Warenverkehr haben, doch sei der Patientenschutz mit dem in der Dienstleistungsrichtlinie geplanten Herkunftslandprinzip nicht immer vereinbar. Darüber hinaus informierte Gebhardt über die geplante EU-Richtlinie zur Anerkennung von Berufsqualifikationen, die die Migration innerhalb der Europäischen Union weiter erleichtern soll.

Die Fortbildungsveranstaltung in Gießen stand unter dem Hauptthema "Arzneimittelwechselwirkungen". Alle Abstracts der Vorträge finden Sie auf der Homepage der LAK Hessen unter www.apothekerkammer.de (Rubrik "Pharmazie/Akademie").

Quelle
Presseinformation der LAK Hessen

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