Prisma

Gen-Blockade stoppt Krebszellwachstum

Um Leberkrebszellen bei Mäusen wieder zu einer normalen Körperzelle zu machen, kann es genügen, ein einziges Gen abzuschalten. Dies fand ein Team der Stanford Universität um den Wissenschaftler Dean Felsher heraus.

Dass eine vermehrte Expression des Myc-Onkogens bei Tieren zu Leberkarzinomen führt, war bereits bekannt. Daher züchteten die Wissenschaftler Mäuse, bei denen Myc aktiv war, die jedoch eine zusätzliche genetische Besonderheit aufweisen: die Produktion von Myc kann bei ihnen durch Gabe von Doxycyclin abgeschaltet werden. In einem Versuch entwickelten Zuchtmäuse, die kein Doxycyclin erhielten, nach etwa 12 Wochen tatsächlich Leberkrebs. Diejenigen, die Doxycylin erhielten, blieben dagegen gesund.

Das Leberkarzinom gilt als besonders therapieresistent. Umso erstaunter waren die Wissenschaftler, dass eine nachträgliche Inaktivierung des Myc-Onkogens bei den erkrankten Mäusen die Tumoren schrumpfen ließ. Nach vier Wochen waren sie vollständig verschwunden und durch funktionsfähiges Gewebe ersetzt worden. Einige ehemalige Krebszellen behielten jedoch die Fähigkeit zur unkontrollierten Teilung, obwohl sie sich wie normale Leberzellen verhielten. Diese "schlafenden" Tumorzellen waren dafür verantwortlich, dass die Erkrankung sofort wieder aufflammte, wenn Doxycyclin abgesetzt wurde. cl

Quelle: Nature, Online-Vorabpublikation DOI: 10.1038/nature03043

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