Prisma

Gehirnfitness: Anspruchsvoller Job, weniger Alzheimer

Menschen mit Berufen, die geistig hohe Anforderungen stellen, sind im Alter weniger gefährdet, an Alzheimer zu erkranken. Umgekehrt ist das Risiko für Menschen, die zwar körperlich, nicht jedoch geistig hart arbeiten müssen, höher. Das zeigte eine Studie, die die beruflichen Karrieren von über 100 Alzheimer-Patienten mit denen von über 200 gesunden Personen verglichen hat.

Typisch für Patienten mit Alzheimer ist eine berufliche Laufbahn, bei der die geistigen Anforderungen nach dem zwanzigsten Lebensjahr praktisch nicht mehr steigen. Menschen, die gesund bleiben, haben dagegen in der Regel Jobs, die ihnen permanent Neues abverlangen und ihren Geist auf Trab halten. Wie viel soziale Kompetenz ein Beruf erfordert bzw. welche Handfertigkeiten für ihn notwendig sind, spielt laut der Studie dagegen keine Rolle für das spätere Alzheimerrisiko.

Der Zusammenhang zwischen beruflichen Anforderungen und Alzheimer kann den Studiendurchführenden zufolge in zwei Richtungen ausgelegt werden. Zum einen wäre es denkbar, dass Alzheimer schon sehr früh die geistigen Fähigkeiten und damit die Chancen auf eine erfolgreiche Karriere einschränkt. Zum anderen könnte das jobbedingte geistige Training dazu führen, dass das Gehirn fit bleibt und Alzheimer somit "keine Chance" hat. Wer in diesem Fall die Henne ist und wer das Ei, müssen nun weitere Studien weisen. azpd/ral

Quelle: Neurology 63, 498 – 503 (2004)

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