DAZ aktuell

Bundesapothekerkammer gegen Bachelor-Abschluss

BERLIN (im). Die Einführung von Bachelor- und Master-Studiengängen in der Pharmazie hat der Präsident der Bundesapothekerkammer Johannes M. Metzger erneut abgelehnt. Dies wäre eine Studiennovellierung auf niedrigstem Niveau.

Mit dem angestrebten Bildungsmodell der Bologna-Erklärung werden die in Deutschland etablierten hohen Qualitätsstandards bei der Apothekerausbildung in Frage gestellt, warnte Metzger in einer Pressemitteilung vom 19. Oktober.

Er verwies in diesem Zusammenhang auf den Beschluss des Deutschen Apothekertags vor zwei Wochen in München (s. DAZ Nr. 41 vom 7. 10. 2004) Dort hatten die Delegierten Bachelor- und Master-Studiengänge in der Pharmazie abgelehnt und stattdessen die europaweite Anerkennung einzelner Studienleistungen gefordert. Konkret hatten sie den Abschluss des Pharmaziestudiums mit einem einheitlichen akademischen Grad, Pharmazeutischer Doktor (PharmD) empfohlen.

Wie Metzger sagte, haben Apotheker eine Aufgabe zum Schutz des Patienten, weshalb der Staat besondere Anforderungen an die Berufsausbildung stellt. Die staatliche Hoheit über die Ausbildung stehe jedoch den Zielen der Bologna-Erklärung entgegen. Würde die zweistufige Ausbildung mit Bachelor- und Master-Abschlüssen unkritisch für die Pharmazeuten übernommen, drohe eine geminderte Qualität der Apothekerausbildung, so der BAK-Präsident. Bei Berufen mit einem staatlichen Auftrag müsse allen Studierenden die wichtigsten Grundkenntnisse vermittelt werden, die zur Ausübung des Apothekerberufs befähigen.

Die Approbation als bundeseinheitliche Zulassung muss laut Metzger daher erhalten bleiben. Er lehnte die diskutierte Änderung, die die Harmonisierung in Europa fördern soll, auch ab, weil sie die Anerkennung deutscher Abschlüsse im Ausland gefährde. Eine Umfrage unter 60 kanadischen und amerikanischen Universitäten, die die Frankfurter Allgemeine Zeitung vor kurzem veröffentlichte, habe ergeben, dass der deutsche Bachelor-Abschluss dort größtenteils nicht anerkannt wird. Ähnliches gelte für Großbritannien. Im übrigen lehnen nach Worten des BAK-Präsidenten auch die Ärzte und Juristen die neuen Studiengänge kategorisch ab.

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