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Techniker Krankenkasse: Chipkartenbetrug Riegel vorgeschoben

BERLIN (im). Dem Missbrauch von Chipkarten schieben Krankenkassen und niedergelassene Ärzte jetzt einen Riegel vor. Die Techniker Krankenkasse und die Kassenärztliche Bundesvereinigung gaben am 30. September in Berlin den Einsatz einer neuen Software bekannt, die ungültig gewordene Karten in den Arztpraxen sperrt, aber auch den Zuzahlungsstatus der Versicherten prüft.

Die Techniker (TK) schätzt, dass bei ihr allein durch unberechtigte Befreiungen von der Zuzahlung zu Arznei-, Heil- und Hilfsmitteln rund 2,5 Millionen Euro pro Jahr zuviel an Kosten auflaufen. Die TK will insgesamt durch das neue System 20 Millionen Euro jährlich sparen. Rund 300 Mal pro Werktag setzten Chipkartenbetrüger in Deutschland bisher eine Chipkarte der Techniker missbräuchlich ein, schätzt Dr. Christoph Straub vom TK-Vorstand. Bisher konnten ungültig gewordene Krankenversichertenkarten in den Arztpraxen nicht erkannt und gesperrt werden.

Bei dem neuen Verfahren der Firma Compugroup aus Koblenz werden alle ausgestellten Karten ungültig, wenn eine neue TK-Karte ausgestellt wird. Die verschlüsselten Daten ungültiger Chipkarten gelangen elektronisch über regelmäßige Updates in die Praxis-Software der Ärzte, so dass eine gesperrte Karte nicht mehr vom Lesegerät akzeptiert wird. Die TK mit ihren 5,6 Millionen Versicherten ist die erste bundesweite Kasse, die das neue System einsetzt, auf Landesebene hat es bereits die AOK Bremen eingeführt. "Es wurde höchste Zeit," kommentierte Dr. Leonhard Hansen von der KBV. "Wir sind sehr froh, mit der TK einen Partner für das erste bundesweite Projekt gefunden zu haben, der mit uns gemeinsam gegen den Missbrauch der Krankenversicherungskarte kämpfen will", sagte Hansen.

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