Hochschulnachrichten

Sozialpharmazie: Patienten besser betreuen

Der 13. International Social Pharmacy Workshop (ISPW) fand vom 19. bis 23. Juli in Malta statt. Fünf Mitglieder der Arbeitsgruppe Pharmakoepidemiologie an der Charité Berlin (Leitung Prof. Dr. M. Schaefer) berichteten dort über ihre sozialpharmazeutischen Forschungen.
Diese Mitglieder der Berliner Arbeitsgruppe Arzneimittelepidemiologie 
besuchten den ISPW in Malta.

Pharmazeutische Betreuung

Erste Ergebnisse einer Studie zur Pharmazeutischen Betreuung von 22 COPD-Patienten durch den Krankenhausapotheker präsentierte Nils Keiner (Erfurt). Demnach sind Patientenschulungen durch den Krankenhausapotheker effektiv. Die Patienten verbessern ihre Inhalationstechnik und damit auch das Selbstmanagement ihrer Erkrankung.

Ulrike Birnbaum (Berlin) stellte Ergebnisse der Studie LipoPharm zur Pharmazeutischen Betreuung von Patienten mit Fettstoffwechselstörungen vor: Die Patienten wiesen zu Projektende insgesamt niedrigere Gesamt- und LDL-Cholesterin-Werte auf. Individuell durchgeführte Beratungsgespräche verbesserten das Wissen der Patienten über ihre Erkrankung sowie die eingesetzten Arzneimittel. Allerdings erhielten 20,9 Prozent der Patienten keine Informationen über Arzneimittelnebenwirkungen.

Tom Anwand (Berlin) berichtete über eine Befragung von Patienten (n = 1041) und Apothekern (n = 612), was sie von der Pharmazeutischen Betreuung erwarten bzw. wie sie sie umsetzen. Bei den meisten Fragen bestehen erhebliche Unterschiede in den Positionen der Patienten und der Apotheker. Hier ist eine Anpassung wünschenswert, auch um den Erfolg der Hausapothekenmodelle zu sichern.

Neue Packungsbeilagen

Neu strukturierte Gebrauchsinformationen, die Jörg Fuchs (Jena) in der PAINT-Studie (package insert test) testete, sind übersichtlicher und verständlicher als die jetzt üblichen Packungsbeilagen. An fünf Beispielen konnte eine signifikant bessere Verständlichkeit und ein schnellerer Informationsgewinn durch die Patienten (n = 1105) nachgewiesen werden.

Dirk Keiner (Arnstadt) befasste sich mit der Messung der Lebensqualität von Patienten mit Osteoporose. Von den sechs eingesetzten Fragebögen hatten der SF-36, der EQ-5D (früher Euroquol) und der QUALEFFO die höchste Akzeptanz. Der 14. ISPW findet im Jahr 2006 in Oxford statt.

Dirk Keiner, Nils Keiner und Ulrike Birnbaum

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