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Wiesn-Apothekertag: Auf geht's zur Wiesn – hinterm Tresen!

MÜNCHEN (lub). Normalerweise trägt der deutsche Pharmazeut im Dienst klassisches Weiß, hochgeschlossen, sehr korrekt, sehr seriös. Normalerweise. Doch was ist zur Wiesn-Zeit in München schon normal: "Wir tragen Tracht", so das Motto der Belegschaft der "Marien-Apotheke" am Sendlinger-Tor-Platz mitten in der bayerischen Metropole.
Foto: lub
„Aufgebrezelt is’“ – das Team der Münchner „Marien-Apotheke“ 
(vorne links: Chef Walter Schmitt) trägt zur Wiesn- 
Zeit immer Tracht, sehr zur Freude der Kunden!

Walter Schmitt, der Chef, hat diese Tradition von seinem Vorgänger übernommen. Denn: "Das macht erstens Spaß und kommt zweitens super gut beim Publikum an!" lacht Katrin Eckert, Apothekerin in der großen Apotheke. Sie bedient und berät im feschen Dirndl und gar nicht hochgeschlossen. Eine bestimmte Form der Tracht ist nicht vorgeschrieben, Hauptsache oberbayerisch, sagt Apotheker Schmitt, kein Oberbayer, sondern ein "Zugroaster". Während sein Kollege Ingo Beer wadenlange Lederhosen angezogen hat, sorgt Schmitt in der kurzen Ledernen für die ordnungsgemäße Versorgung der Münchner Bevölkerung mit Arzneimitteln: "Meine lange Lederhose hat gestern auf der Wiesn eine Biertaufe überstehen müssen!" Welch Nieder-Tracht des Tischnachbarn!

Das ungewöhnliche Pharmazeuten-Outfit ist der Hit bei der Kundschaft, in keiner anderen Münchner Apotheke ist die Dirndl-Dichte so hoch wie in der "Marien": "Vor allem die männlichen Kunden kommen derzeit besonders gern zu uns!" berichtet Katrin Eckert, kein Wunder: Monika Haußner, Julia Schmitt, Michaela Kammel, Eva Eckert, Katja Uelsmann und Andrea Witt lösen allein schon durch ihren Anblick sofortige Selbstheilungsprozesse aus. Besonders durchschlagend war der Erfolg der Tracht-Therapie bei einem Großkunden aus Arabien: "Der Scheich war mitsamt seiner ganzen männlichen Entourage den ganzen Tag über bei uns in der Apotheke!" erinnert sich Schmitt. Und das nicht nur, um sich Aspirin zu kaufen!

Apropos: Natürlich wirkt sich das Oktoberfest auch positiv auf den Abverkauf klassischer Katerkiller und Erkältungspräparate sowie von Anti-Herpes-Mitteln aus – die "Marien-Apotheke" liegt am Fußweg zwischen Marienplatz und Festwiese! Und manchmal ist die Offizin bzw. das matratzenmäßig gut ausgestattete Nachtdienstzimmer auch letzte Anlaufstation für Wiesn-Besucher aus der Belegschaft: "Vergangene Woche hab ich in der Apotheke übernachtet!" gesteht Katrin Eckert, bis nach Hause hätte es sich nicht mehr gelohnt … Kein Problem für den Chef: Solange die pharmazeutische Trachtengruppe tagsüber in Form ist, dürfen die Nächte zur Wiesnzeit auch gern mal in der Apotheke enden.

PS: Wenn Sie zum Apothekertag in München mal vorbeischauen möchten: Walter Schmitts Apotheke am Sendlinger-Tor-Platz 7 ist in zehn Minuten vom Marienplatz zu erreichen oder per U-Bahn (U 3, U 6, U 2, Haltestelle Sendlinger Tor).

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