Prisma

Kinder: Paracetamol und Antibiotika erhöhen Asthmarisiko

Kinder, die in den ersten vier Lebensjahren Antibiotika oder Paracetamol verabreicht bekommen, haben ein um ca. zehn Prozent erhöhtes Risiko, später an Asthma zu erkranken. Das ist das Ergebnis einer neuseeländischen Studie.

Die Studie wurde mit dem Ziel durchgeführt, mehr über den Zusammenhang zwischen Infektionskrankheiten im frühen Kindesalter und dem späteren Asthmarisiko zu erfahren. Hierzu wurden die Daten von 1584 Kindern, die im Alter zwischen null und vier Jahren eine Infektionserkrankung mit Campylobacter oder Meningokokken durchgemacht hatten, mit denen von 2539 willkürlich aus der Bevölkerung ausgesuchten Kindern verglichen.

Die Studiendurchführenden stellten fest, dass eine Infektionskrankheit per se das Risiko für Asthma nicht erhöht, wohl aber deren Behandlung mit Paracetamol und Antibiotika. Bei denjenigen Kindern, die Paracetamol erhalten hatten, lag das spätere Asthmarisiko bei 25 Prozent gegenüber 15 Prozent bei Kindern, die kein Paracetamol in den ersten Lebensjahren einnahmen. Die Gabe von Antibiotika führte zu einem späteren Asthmarisiko von 28 Prozent im Vergleich zu 16 Prozent ohne Antibiotikatherapie.

Worauf das erhöhte Risiko zurückzuführen ist, können die Studiendurchführenden bislang nicht sagen. Dies sollen weitere Studien weisen. In jedem Fall wollen sie ihre Ergebnisse nicht als Warnung vor Paracetamol oder Antibiotika bei Kleinkindern verstanden wissen: "Die Studie bedeutet nicht, dass man Antibiotika oder Paracetamol nicht nehmen soll, wenn es nötig ist. Aber sie ist ein weiterer Beweis, dass diese Medikamente bei der Entwicklung von Asthma eine Rolle spielen. Daher muss der Mechanismus noch genauer untersucht werden", erklärte Studienleiter Neil Pearce. ral

Quelle: http://publichealth.massey.ac.nz, Meldung vom 16. 9. 2004

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