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Kaffeetrinker erkranken seltener an Diabetes

Wer täglich mehr als sechs Tassen Kaffee trinkt, hat ein um fünfzig Prozent geringeres Risiko für die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes. Das ist das Ergebnis einer Studie amerikanischer Wissenschaftler mit mehr als 120 000 Probanden.

Aus früheren Studien mit kleinerer Teilnehmerzahl war bekannt, dass Koffein die Empfindlichkeit des Organismus für Insulin vermindert und die Glucosetoleranz beeinträchtigt. Ausgehend davon wäre zu erwarten, dass häufiger Kaffeegenuss das Risiko für die Entstehung von Typ-2-Diabetes begünstigt.

Wissenschaftler um Frank Hu von der Harvard-School of Public Health, Boston, kamen bei der Überprüfung der Daten von 41 934 Männern und 84 276 Frauen jedoch zu einem gegenteiligen Ergebnis. Männer mit einem Kaffeekonsum von mehr als sechs Tassen täglich bekamen in der Studie nur etwa halb so oft Diabetes, bei Frauen reduzierte sich das Risiko um nahezu dreißig Prozent.

Kaffee, so das Fazit der Forschergruppe in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins "Annals of Internal Medicine", schützt vor Typ-2-Diabetes. Allerdings ist noch unklar, worauf dieser schützende Effekt zurückzuführen ist. Für den Effekt könnten im Kaffee enthaltene Stoffe wie Kalium, Magnesium oder Antioxidantien verantwortlich sein, die die diabetesfördernde Wirkung des Koffeins aufheben.

Nicht auszuschließen ist aufgrund des Studiendesigns jedoch auch, dass unterschiedliche Lebensgewohnheiten von Kaffeetrinkern und Nicht-Kaffeetrinkern eine entscheidende Rolle spielen. Eine generelle Empfehlung, Kaffee zu trinken, wollen die Wissenschaftler daher nicht aussprechen. ral

Quelle: Ann Intern Med 140 (1), 1 – 8 (2004)

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