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Deutsch-Schweizer Cannabisprojekt gestartet

BERLIN (bmgs/ks). Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marion Caspers-Merk, hat am 16. September zusammen mit Dr. Carlo Conti, Vorsteher des Sanitätsdepartements Basel, den Startschuss für ein deutsch-schweizerisches Projekt gegen Cannabismissbrauch und Cannabisabhängigkeit gegeben. Es trägt den Namen "Realize it!" und richtet sich an junge Leute, die aufgrund von regelmäßigem und starkem Cannabiskonsum unter ernsthaften Störungen leiden.

Das Projekt besteht aus einem zehnwöchigen Beratungskurs mit dem Ziel, die Cannabiskonsumenten zu einer Reduzierung ihres Konsums oder zu einem Verzicht auf Cannabis zu bewegen. Auf deutscher Seite beteiligen sich die drei Drogenberatungsstellen des Badischen Landesverbandes für Prävention und Rehabilitation in Rheinfelden, Waldshut und Villingen an dem Interventionsprojekt.

"Überall in Europa nimmt der Cannabiskonsum zu", erklärte hierzu Caspers-Merk. Zwar belasse es die große Mehrheit der Konsumenten bei einem bloßen Probieren. Gleichzeitig gebe es immer mehr junge Leute, die in exzessivem Ausmaß zu Hasch oder Marihuana greifen. Auch sei das Einstiegsalter in den letzten Jahren gesunken. "Frühintervention ist hier besonders wichtig, weil man weiß, dass das Risiko für eine psychische Abhängigkeit umso größer ist, je früher die Jugendlichen zum Joint greifen", so die Drogenbeauftragte.

Angebot für junge Kiffer

Die bisherigen Hilfesysteme in Deutschland und der Schweiz seien nicht auf diese neuen exzessiven Konsummuster eingerichtet, erläuterte Caspers-Merk. Mit "Realize it!" soll nun ein Beratungsangebot für junge Kiffer entwickelt werden, das von der traditionellen Suchthilfe aufgegriffen werden kann. Im Vordergrund steht hierbei, welche Risiken der Cannabiskonsum birgt.

Weitere Informationen zum deutsch-schweizerischen Gemeinschaftsprojekt sind im Internet unter www.realize-it.org zu finden.

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