DAZ aktuell

Forsa-Umfrage: 82 Prozent gegen Arzneirecycling

BERLIN (abda/ks). Angesichts der immer öfter laut werdenden Forderung nach der Weitergabe nicht verbrauchter Arzneimittelpackungen an andere Patienten hat die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) im Mai 2004 durch das Marktforschungsunternehmen Forsa eine Umfrage bei 1010 Bundesbürgern durchführen lassen.

Danach sprechen sich 49 Prozent der Deutschen generell gegen die Wiederverwendung von Arzneimitteln aus. Weitere 33 Prozent gaben an, sie würden zurückgegebene Arzneimittel nur dann einnehmen, wenn sie vorher genau untersucht würden. Nur 17 Prozent der Befragten waren in der Umfrage bereit, zurückgegebene Arzneimittel ohne vorherige Prüfung einzunehmen. "Eine bedenkenlose Wiederverwendung von Arzneimitteln lehnen auch die Apotheker aus Gründen des Verbraucherschutzes ab" erklärte hierzu Johannes M. Metzger, Präsident der Bundesapothekerkammer.

Er betonte: "Der Gesetzgeber ist hier eindeutig. Ein Arzneimittelrecycling ist in Deutschland und dem EU-Ausland verboten." Wenn Arzneimittel wiederverwendet werden sollen, sei neben der richtigen Lagerung vor allem die Frage der Haftung zu klären. Er verwies darauf, dass sich die Produkthaftung des Herstellers nur auf die erste Abgabe an einen Patienten bezieht, nicht an eine Wiederverwendung. "Zu einem konstruktiven Dialog sind wir jederzeit bereit", so der BAK-Präsident.

Arzneimüll vermeiden

"Im Vordergrund sollte nicht die Wiederverwendung, sondern die Vermeidung von Arzneimittelmüll stehen", erklärte Metzger weiter. Neben einem ökonomischen Verordnungsverhalten der Ärzte könne durch geeignete Zuzahlungsregelungen die Zahl der nicht genutzten Arzneimittel reduziert werden. "Durch unsere Beratungsoffensive wollen wir Kunden noch besser als bisher über den Nutzen der verordneten Arzneimittel aufklären und Unsicherheiten ausräumen" schloss Metzger.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.