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EU-Kommission fordert politische Führung im Kampf gegen AIDS

BRÜSSEL (ks). Die Europäische Kommission hat am 8. September ein Arbeitspapier angenommen, in dem eine politische Führungsrolle der EU bei der Abwehr der HIV-/AIDS-Krise in Europa und den Nachbarländern gefordert wird. Das Papier wird am 16. und 17. September auf einer internationalen Konferenz in Wilnius (Litauen) von Gesundheitsministern und AIDS-Experten aus der gesamten EU diskutiert.

Der Anteil der neu gemeldeten HIV-Fälle hat sich in Westeuropa seit 1995 verdoppelt. In einigen der neu beigetretenen EU-Mitgliedstaaten sowie in den östlichen Nachbarländern der EU gehört die Rate der Neuinfektionen mit zu den höchsten in der Welt. Das Kommissions-Papier fordert angesichts dieser Entwicklung größere Anstrengungen bei der Prävention sowie Maßnahmen, die für Menschen der ärmeren europäischen Länder den Zugang zu bezahlbarer Behandlung sicherstellen. Auch eine bessere Koordinierung der nationalen HIV-/AIDS-Strategien, Investitionen in die HIV/AIDS-Forschung und Maßnahmen zur Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe werden gefordert. All diese unmittelbaren Maßnahmen will die EU-Kommission in den kommenden 18 Monaten angehen.

Auf der in dieser Woche stattfindenden Konferenz in Wilnius soll ein Konsens über europaweite Maßnahmen zur Bekämpfung von HIV/AIDS in einer Partnerschaft aller Akteure erzielt werden. David Byrne, für Gesundheit und Verbraucherschutz zuständiges Kommissionsmitglied erklärte hierzu: "Die Kommission ist bereit, ihren Beitrag zum Kampf gegen das Wiederaufleben von HIV/AIDS in Europa zu leisten. Das integrierte Konzept, das wir vorschlagen, kann allerdings nur funktionieren, wenn auch die anderen Partner ihren Teil dazu beitragen. Die Regierungen der Mitgliedstaaten und der Nachbarländer müssen der Epidemie mit der nötigen Entschlossenheit begegnen".

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