Ernährung aktuell

Adipositas: Nebenher futtern macht dick

aid | Der Trend, Essen nicht mehr im Rahmen fester Mahlzeiten sondern "nebenher" zu sich zu nehmen, hat sich in den letzten Jahren fortgesetzt – und er macht dick. Darauf hat die österreichische Zeitschrift "Ernährung" unter Verweis auf ernährungspsychologische Studien hingewiesen.

Immer häufiger wird nicht mehr zu einem fixen Termin eine Hauptmahlzeit zu sich genommen, sondern es wird rund um die Uhr gegessen, gesnackt, geschluckt und geknabbert. Dieses Non-Stop-Essen nebenher führt zwangsläufig zur Gewichtszunahme. Denn "Simultanesser" – die also neben dem Essen noch andere Dinge tun – merken oftmals gar nicht mehr, wie viel sie permanent essen und trinken. Gleichzeitig empfinden immer mehr Betroffene, "zu wenig Zeit zum Essen" zu haben. Das trifft auf Männer noch mehr zu als auf Frauen. Nehmen sich Frauen im Alter zwischen 35 und 50 Jahren noch gute anderthalb Stunden Zeit für eine Mahlzeit, sind es bei Männern gleichen Alters im Schnitt gerade einmal 20 Minuten.

Hauptgründe für die stressbelastete und unregelmäßige Ernährung sind die deutlich verschobenen Tagesabläufe von immer mehr Selbstständigen und Teilzeitangestellten sowie der immer stärkere Druck auf die berufliche Mobilität der Einzelnen. Diese "Flex-Worker" können oder wollen oftmals keine fixen Essenszeiten mehr einhalten. Essen wird ein bedeutungsloser Schauplatz neben anderen – als wichtig oder dringend empfundenen – Dingen wie Arbeit am Schreibtisch, Telefongespräche oder Sitzungen. Nur noch 16 Prozent der "Flex-Worker" können auf fixe Essenszeiten verweisen, 84 Prozent essen eher sporadisch.

Hinzu kommt, dass mit zunehmend asymmetrischen Essgewohnheiten auch der Konsum von Fast Food, Convenience- und Fertigprodukten zunimmt. Diese ungesunde Verlagerung der Ernährung wird von vielen Betroffenen wohl erkannt. Doch zugleich geben in einer Schweizer Studie die Befragten an, dass ausgerechnet unregelmäßige Arbeitszeiten das größte Hindernis darstellten, zur gesunden und regelmäßigen Ernährung zurück zu kehren. Ein Teufelskreis also, der sich in den letzten Jahren beschleunigt hat. 

Quelle: Pressemitteilung vom aid infodienst

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