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"In Höhe der halben Zuzahlung": DocMorris ändert Bonus

BONN (im). Die niederländische Versandapotheke DocMorris hat eine neue Werbeaktion gestartet und ihre umstrittenen Bonusmodalitäten zu den Arznei-Zuzahlungen geändert. Seit dem 6. September erhalten alle gesetzlich Versicherten einen Bonus in Höhe der halben Zuzahlung, unabhängig davon, ob sie zuzahlungspflichtig oder zuzahlungsbefreit sind. Bei Privatpatienten wird der "Treuebonus" von zwei auf drei Euro pro rezeptpflichtigem Arzneimittel erhöht.

Bei Kassenpatienten erhebt DocMorris nach eigenen Angaben zunächst die gesamte Zuzahlung und erstattet anschließend die Hälfte des Selbstbehalts den Patienten bei ihrer Bestellung zurück. Denjenigen Kranken, die von Zuzahlungen befreit sind, werden die Boni in derselben Höhe ab 30 Euro auf das Konto zurücküberwiesen. Auch bei Privatversicherten werden vor der Überweisung zunächst 30 Euro Boni angesammelt.

Seitenhieb gegen Apotheker

"Bei DocMorris Rezepte einzureichen, rechnet sich. Die Hälfte gespart – das ist ein klarer Vorteil, den die Apotheke vor Ort nicht bietet", erklärte Ralf Däinghaus, der Gründer der Versandapotheke, ein wenig unverfroren dazu. Im Frühjahr war die niederländische Versandeinrichtung erneut in die Kritik geraten, weil sie bei einem Bonusprogramm nur die Hälfte der gesetzlich vorgeschriebenen Zuzahlung von den Patienten verlangte, jenen aber den vollen Betrag quittierte. Offenbar versucht Däinghaus, mit der Änderung die Kritik zu entschärfen, da nun die volle Zuzahlung zunächst eingezogen wird und somit quittiert werden kann.

Offiziell wurde die Modifizierung der Boni mit der gestiegenen Zahl der zuzahlungsbefreiten Patienten begründet, denen auch ein Bonusprogramm geboten werden soll. Nach einer Umfrage der "Bild"-Zeitung vom Wochenbeginn unter den großen Krankenkassen sind bundesweit mittlerweile 3,1 Millionen Versicherte von Zuzahlungen befreit.

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