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Statt Festbeträgen: Arzneimittelhersteller für Preisverhandlungen

BERLIN (ks). Die deutschen Generikahersteller könnten "leichten Herzens auf Festbeträge verzichten", wenn sie stattdessen mit den Krankenkassen in Preisverhandlungen einsteigen könnten. Dies erklärte Pro Generika-Geschäftsführer Peter Schmidt am 31. August in Berlin. Nicht zuletzt, "um die leidige Diskussion um Rabatte an die Apotheken zu beenden", fügte er hinzu.

Voraussetzung für die Einführung von Preisverhandlungen wäre, dass man mit gleich langen Spießen kämpft, betonte der Pro Generika-Geschäftsführer. Das bedeutet, dass jede Kasse für sich – und nicht etwa im Verband – mit den Herstellern verhandelt. "Mit 280 Kassen funktioniert das natürlich nicht", räumte Schmidt ein. Doch gemeinsam mit der Politik hofft man auf eine baldige Ausdünnung der Kassenlandschaft. Auch die Ärzte will der Verband mit ins Boot holen. "Denn ein Hersteller kann nur mit einem kleinen Preis spekulieren, wenn er eine Abnahmegarantie hat", erklärte Schmidt. Udo R. Klomann, ebenfalls Geschäftsführer von Pro Generika, sagte, ihm sei durchaus bekannt, dass viele Apotheken nur noch von den Rabatten leben, die der Großhandel und die Hersteller ihnen gewähren. Doch es sei unumgänglich, dass diese Rabatte weiter zurück gehen. "So werden einige Apotheken schließen müssen", schlussfolgert Klomann. Schmidt fügte hinzu, dass der Großhandel durch das GKV-Modernisierungsgesetz ohnehin kaum mehr Möglichkeiten habe, "Apotheken durch Rabatte bei der Stange zu halten". Auch bei den anderen Pharmaverbänden denkt man den Pro Generika-Geschäftsführern zufolge über neue Preisbildungen nach – wenngleich der Verband der forschenden Arzneimittelhersteller offenbar eher zu Ausschreibungen als zu Preisverhandlungen tendiert. Bis zu einem Treffen von Vertretern der Pharmaverbände mit Vertretern des Bundesgesundheitsministeriums im Bundeskanzleramt gegen Ende des Jahres wollen die Verbände eine gemeinsame Position in diesem Punkt erarbeitet haben, sagte Schmidt.

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