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Reaktionen auf SPD-Pläne (III): VFA fürchtet Einheitsversorgung auf niedrigem

BERLIN (vfa/ks). Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), hat scharfe Kritik an den Eckpunkten der SPD zur Bürgerversicherung geübt. Sie warnte am 29. August in Berlin davor, die Beschlüsse umzusetzen.

"Erst streitet man, ob Mieteinnahmen und Kapitaleinkünfte kassenrelevant werden sollen, und stellt dann fest, dass dies nichts bringt. Dann versucht man, die Abschaffung der privaten Krankenversicherung als ,Wahlfreiheit' zu verkaufen. Schließlich merkt man, dass die angekündigte Absenkung der Beiträge mit dem Modell nicht gelingen kann" – so kommentierte Yzer die SPD-Eckpunkte. Eine Umsetzung der am Wochenende von der SPD-Parteispitze abgesegneten Vorschläge der Arbeitsgruppe um Andrea Nahles hätten eine "Einheitsversorgung auf niedrigem Niveau" zur Folge, erklärte die VFA-Hauptgeschäftsführerin.

Yzer betonte, dass jedes Gesundheitssystem einen sozialen Ausgleich brauche. Zukunftsfähig könnte Deutschland aber nur mit einem System sein, das Arbeits- und Gesundheitskosten entkopple, den Sozialausgleich über das Steuersystem realisiere und es damit den Bürgern ermögliche, unter unterschiedlichen Leistungsangeboten und Versicherungen frei zu wählen. "Dann", so Yzer, "könnten die Bürger den Nutzen eines Gesundheitssystems auf neuer Grundlage praktisch zu spüren bekommen: Qualitativ bessere Leistungen, mehr Selbstbestimmung, erhöhte Effizienz und zugleich eine verlässliche soziale Absicherung."

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