Prisma

Zellreifung: Phosphatidylserin-Rezeptor an Zelldifferenzierung beteiligt

Der Phosphatidylserin-Rezeptor (Ptdsr) ist schon länger bekannt. Allerdings wurde bisher stets angenommen, dass er für die Beseitigung apoptotischer Zellen verantwortlich sei. Wissenschaftler der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung in Braunschweig (GBF) haben nun herausgefunden, dass Ptdsr stattdessen eine wichtige Rolle bei der Zelldifferenzierung zu spielen scheint.

Auf dieses Ergebnis stieß die Forschergruppe eher zufällig, als sie die Rolle des Immunsystems bei der Beseitigung abgestorbener Zellen genauer unter die Lupe nehmen wollte. Dafür verwendeten sie Mäuse, denen das Gen für Ptdsr fehlt. Diese zeigten jedoch bereits im Embryonalstadium schwere Organschäden und überlebten die Geburt nur für kurze Zeit. Insbesondere waren die Reifung von Lunge, Leber, Niere und Darm sowie das Längenwachstum schwer gestört. Auf der anderen Seite schien weder in vivo noch in isolierten Makrophagen die Fähigkeit zur Beseitigung abgestorbener Zellen vermindert zu sein.

Der Rezeptor ist in fast allen Lebewesen anzutreffen, bei allen höher entwickelten Tieren vermutlich als universeller Faktor für die Gewebereifung. Die Ptdsr von Mensch und Maus unterscheiden sich praktisch nicht. Daher hoffen die Wissenschaftler, dass ihre Ergebnisse Einblicke in verschiedenartigste Störungen in Geweben und Organen bieten können. cl

Quelle: Pressemitteilung der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung in Braunschweig

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.