Hochschulnachrichten

Universitäten Kiel und Erlangen: Pharmakobotanische Exkursion ins Allgäu

Die Berge von Oberjoch im Allgäu und das angrenzende Tannheimer Tal in Tirol zeichnen sich durch eine besonders reichhaltige alpine Vegetation aus. Pharmaziestudierende der Universitäten Erlangen und Kiel haben sich dort auf einer gemeinsamen pharmakobotanischen Exkursion vom 24. bis 29. Juli 2004 umgeschaut.

Gleich hinter dem Berghaus Iseler, einem Studienhaus der Universität Tübingen, in dem wir untergebracht waren, beginnt ein botanischer Lehrpfad mit typischen Alpenpflanzen wie Große Sterndolde (Astrantia major), Flockenblumen (Centaurea sp.), Arnika (Arnica montana) und Gelber Enzian (Gentiana lutea). (Info: www.botgarden.uni-tuebingen.de/Lehrpfad.html.) Auf den höher gelegenen Alpenwiesen bestimmen Wundklee (Anthyllis vulneraria), Alpen-Hornklee (Lotus corniculatus), Thymian (Thymus sp.) und Alpen-Frauenmantel (Alchemilla alpina) das Erscheinungsbild. In Höhen ab 2000 m zeigen sich die Pflanzen in ihrer schönsten Farbenpracht: Um sich vor der starken Sonneneinstrahlung zu schützen, entwickeln sie eine sehr starke Pigmentierung.

Rund um die Sulzspitze

Zahlreiche Alpenpflanzen bewunderten wir auf der Wanderung vom Neunerköpfle zur 2084 m hohen Sulzspitze: Alpenrosen (Rhododendron sp.), Braunklee (Trifolium badium), Wasserdost (Eupatorium cannabinum), Glockenblumen (Campanula sp.), Gold-Pippau (Crepis aurea), Punktierter Enzian (Gentiana punctata), blaue Enzianarten (G. clusii, G. kochiana syn. G. acaulis), Schwarze Teufelskralle (Phyteuma nigrum) und Silberwurz (Dryas octopetala). Ein botanisches Highlight war die Mehl-Primel (Primula farinosa). Auch sprachliche Barrieren wurden beseitigt, als das bayerische Schokobleamerl sich als hochdeutsches Kohlröschen (Nigritella nigra) entpuppte. Nach kurzer Rast auf der Gappenfeldalpe, bei der die auf dem gegenüberliegenden Berg hüpfenden Murmeltiere für Unterhaltung sorgten, ging es hinunter ins Tannheimer Tal, vorbei an Türkenbund-Lilien (Lilium martagon).

Auch ein Hochmoor in Oberjoch und die Vegetation um den Vilsalpsee, wo wir das Gemeine Sonnenröschen (Helianthemum nummularium) und den Blauen Eisenhut (Aconitum napellus) entdeckten, haben wir studiert.

Unser ganz besonderer Dank gilt Herrn Professor Wolfgang Kreis, Erlangen, für die Organisation, das weitergegebene Wissen und die musikalischen Abende.

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