Arzneimittel und Therapie

Acetylsalicylsäure: Orphan-Drug-Status zur Behandlung der Polycythemia vera

Die Europäische Kommission hat der Bayer HealthCare AG den Orphan-Drug-Status für die Acetylsalicylsäure zur Behandlung der Polycythemia vera erteilt. Damit bestätigt die Kommission, dass durch die zusätzliche Behandlung mit Acetylsalicylsäure das Risiko der Patienten, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, erheblich gesenkt werden kann.

Polycythemia vera ist eine sehr seltene Krankheit, bei der sich die Blutzellen unkontrolliert vermehren. Die Patienten leiden insbesondere unter Durchblutungsstörungen und Gefäßverschlüssen, bis hin zu frühzeitigem Herzinfarkt oder Schlaganfall. Die Fähigkeit der Acetylsalicylsäure, das Verklumpen der Blutplättchen zu hemmen, senkt das Risiko eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls erheblich.

Der Orphan-Drug-Status kann bei Krankheiten erteilt werden, die so selten sind, dass umfangreiche klinische Studien, wie in der Medizin vorgeschrieben, oft nicht möglich sind. Um auch diesen – wie etwa bei der Polycythemia vera – häufig lebensbedrohlichen Erkrankungen größere medizinische Aufmerksamkeit zu schenken (Orphan = "Waisenkind"), sichert der Orphan-Drug-Status den Herstellern geeigneter Medikamente weitreichende Unterstützung und Zulassungserleichterungen zu. Die Entscheidung der EU gilt in allen 25 Ländern der Europäischen Union. hel

Zum Weiterlesen: Orphan-Drugs Med Monatsschr Pharm 2004;27(8):256-9 www.medmopharm.de

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