DAZ aktuell

Nordrhein: Freude über dm-Entscheidung

BONN (im). Die Entscheidung der zuständigen Behörde in Nordrhein, den dm-Filialen in Nordrhein-Westfalen ab sofort das Sammeln von Rezepten und die Abgabe apothekenpflichtiger Arzneimittel in den Drogeriemärkten zu verbieten, ist von den Apothekern mit Erleichterung und Genugtuung aufgenommen worden. Übereinstimmend begrüßten Anneliese Menge, Präsidentin der Apothekerkammer, und Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands, den Beschluss des Düsseldorfer Gesundheitsamts, der für alle acht beteiligten dm-Filialen im Land gilt (siehe AZ Nr. 34/35 vom 16. 8. 2004).

Kammerpräsidentin Menge zeigte sich erleichtert über die Entscheidung vom 11. August, bei der die Behörde eindeutig Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz festgestellt hatte. Sie hob im Gespräch mit der Deutschen Apotheker Zeitung besonders das entschlossene Vorgehen der Amtsapotheker hervor. Die Amtsapotheker hatten ihre Sachargumente gegen die Kooperation der dm-Drogeriemärkte mit der niederländischen Europa-Apotheek gegenüber dem Landesgesundheitsministerium vorgetragen.

Der Erfolg für die Apotheker wird bei der jüngsten Pressemitteilung des Landesgesundheitsministeriums sichtbar, die wichtige Positionen des Berufsstands aufgreift. Darin heißt es unter anderem, dass die notwendige Sicherheit von Arzneimitteln nach dem Willen des Gesetzgebers nur durch die Abgabe durch Apotheken gewahrt wird, da nur dort der erforderliche Sachverstand vorhanden ist.

Thomas Preis sah den Kurs des Apothekerverbands bestätigt. Es habe intensive Gespräche auf Bundes- und Landesebene gegeben. "Wir begrüßen, dass sich das Landesgesundheitsministerium unseren Positionen angeschlossen hat", sagte Preis auf Anfrage. Er bemängelte allerdings dessen zögerliches Vorgehen, so dass sehr viel Zeit bis zum jetzt erfolgten Verbot verstrichen sei. Angesichts der weiter laufenden Arbeiten an der genauen Ausgestaltung des Versands von Arzneimitteln auf Bundes- und Landesebene will der Apothekerverband Nordrhein "weiter Kurs halten", um die Arzneimittelsicherheit und die Beratungsqualität in Apotheken, die das Ministerium erwähnte, zu erhalten.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.