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Gesundheitsprämien: Gönner fordert Zurückhaltung von Seehofer

BERLIN (ks). Baden-Württembergs neue Sozialministerin Tanja Gönner (CDU) hat das CDU-Modell der Gesundheitsprämie gegen die Kritik aus der CSU verteidigt. Vom CSU-Gesundheitsexperten Horst Seehofer forderte sie "verbal abzurüsten", um der Union keinen weiteren Schaden zuzufügen.

Im Streit zwischen CDU und CSU um die nächste Gesundheitsreform kamen von den Bayern zuweilen bissige Worte zum CDU-Modell einer Kopfpauschale. CSU-Chef Edmund Stoiber sprach vom "Rohrkrepierer", Seehofer vom "Sympathiekiller". Der "Welt" (Ausgabe vom 17. August) sagte Gönner, derartige "verbale Attacken" seien der Debatte "sicher nicht hilfreich". Sie wäre "dankbar", wenn Seehofer seine Attacken zurücknehmen und vor allem nicht gegen die eigenen Reihen richten würde. Dies komme bei den Medien zwar gut an, doch Seehofer "sollte dafür Sorge tragen, dass sein Ansehen in der Union insgesamt keinen weiteren Schaden nimmt".

Trotz der bestehenden Unstimmigkeiten zwischen den Schwesterparteien glaubt die junge Ministerin, bei der CSU die Bereitschaft zu erkennen, sich auf das von der CDU favorisierte Prämienmodell zu einigen. Dass die Bürger Umfragen zufolge derzeit der Bürgerversicherung den Vorzug geben würden, verunsichert Gönner nicht: "Unsere Aufgabe besteht darin, die Menschen von den Vorteilen des Prämienmodells zu überzeugen, zum Beispiel dass höhere Gesundheitsausgaben nicht sofort auf die Arbeitskosten und damit auf den Arbeitsmarkt durchschlagen".

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