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Rürup: Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung wird sinken

BERLIN (ks). Der Ökonom und Regierungsberater Bert Rürup macht dem Bundeskanzler Hoffnung: Allein die jüngste Gesundheitsreform wird die Arbeitgeber um rund sechs bis sieben Mrd. Euro entlasten. Der Arbeitgeberanteil an den Sozialbeiträgen werde bis 2006 von heute knapp 21 Prozent auf 20,3 Prozent sinken, sagte Rürup der "Financial Times Deutschland" (Ausgabe vom 16. August). Weitere Entlastungen könnten von der anziehenden Konjunktur und den Arbeitsmarktreformen ausgehen.

"Die Arbeitgeberbeiträge würden dann erstmals seit Jahren wieder in die Nähe der 20-Prozent-Grenze oder sogar darunter rutschen", prognostiziert Rürup. Das Bundesgesundheitsministerium geht gar von Entlastungen in Höhe von rund neun Mrd. Euro für die Arbeitgeber aus. Dies entspricht einer Senkung der Lohnnebenkosten um einen Prozentpunkt. Nach einer Faustformel heißt es, dass ein Prozentpunkt weniger bei den Lohnnebenkosten rund 100 000 neue Vollzeit-Jobs schafft.

Aktuell liegen die gesamten Sozialbeiträge bei rund 41,9 Prozent der Bruttoeinkommen. Das Niveau von 41 bis 42 Prozent wird seit Anfang der 90er Jahre gehalten. Während Arbeitgeber und Arbeitnehmer bislang jeweils genau die Hälfte der Beiträge übernahmen, wird diese Parität ab dem kommenden Jahr mit der Gesundheitsreform erstmals durchbrochen. Ab dann müssen Mitglieder gesetzlicher Kassen die Versicherung für Zahnersatz allein zahlen. Ab 2006 sind die Versicherten auch alleine für die Absicherung ihres Krankengeldes verantwortlich.

Rürup rechnet damit, dass der durchschnittliche Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung von derzeit 14,2 Prozent im kommenden Jahr auf 13,6 Prozent sinken kann: "Die Herausnahme des Zahnersatzes und des Krankengelds aus der paritätischen Finanzierung zeigten damit ihre Wirkung", so Rürup zur FTD.

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