Prisma

Das Verfallsdatum von Muskeln verlängern

Ein Fadenwurm namens C. elegans erwies sich bereits als dankbares Forschungsobjekt z. B. in Bezug auf die Mechanismen neurodegenerativer Erkrankungen. Nun stellte er erneut seine Nützlichkeit unter Beweis, diesmal zum Thema Muskelabbau.

Eine Forschergruppe um den Molekulargenetiker Prof. Dr. Ralf Baumeister von der Universität Freiburg fand heraus, dass ein Enzym mit der Bezeichnung CHIP, von dem bereits bekannt ist, dass es bei der Entstehung von Parkinson eine Rolle spielt, auch mit der Regulation von Muskelauf- und -abbau in Verbindung steht. Denn CHIP bestimmt gewissermaßen das "Verfallsdatum" der Untereinheiten des Muskels.

Die komplexe Proteinmaschinerie der Muskeln ist aus dünnen Eiweißfäden, den so genannten Filamenten, zusammengesetzt. Damit der Muskel auch unter Belastung noch funktionstüchtig ist, müssen fehlerhafte oder beschädigte Stellen ausgetauscht werden. CHIP markiert solche defekten Stellen, was dazu führt, dass diese abgebaut werden können. Dies macht CHIP im Hinblick auf die Verlangsamung des Verlaufes von Muskeldystrophien interessant. Im Tiermodell mit C. elegans konnte die Beweglichkeit von Muskelschwund-Mutanten durch Reduzierung der CHIP-Aktivität erhalten werden. cl

Literatur: Pressemitteilung der Universität Freiburg vom 6. 8. 2004.

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