Hochschulnachrichten

Universität Frankfurt: Arbeitgeberpräsident Hundt für Bachelor/Master-System

Erstmals wurde in Frankfurt die Akademische Abschlussfeier der Pharmaziestudierenden, die mittlerweile schon zur Tradition geworden ist, gemeinschaftlich mit den Studiengängen Chemie, Biochemie und Lebensmittelchemie veranstaltet. In einem festlichen Rahmen erhielten über 50 Absolventinnen und Absolventen am 16. Juli die Urkunden zum bestandenen zweiten Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung bzw. zum Teil A der Staatsprüfung für Lebensmittelchemie oder die Diplome für Chemie bzw. Biochemie. Die Festrede hielt Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt.

Der Dekan des Fachbereichs Chemische und Pharmazeutische Wissenschaften, Prof. Dr. Harald Schwalbe, eröffnete die Feierstunde im großen Hörsaal des Frankfurter Biozentrums. Professor Rudolf Steinberg, Präsident der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, hob in seinem Grußwort den hohen Stellenwert der Naturwissenschaften bei der zukünftigen Ausrichtung der Forschungsschwerpunkte der Universität Frankfurt hervor. Der Campus Niederursel, auf dem auch das Biozentrum mit den Pharmazeutischen Instituten angesiedelt ist, bilde mit dem benachbarten Max-Planck-Institut für Biophysik, dem gerade neu eingeweihten Frankfurter Innovationszentrum (FIZ) und den weiteren geplanten bzw. in Bau befindlichen Instituten eine hervorragende Infrastruktur für den Bereich der Life Sciences.

Fundament für spätere Weiterqualifikation

Der Promotor der Feierstunde, Professor Dieter Steinhilber, gratulierte den Absolventen zu ihren im Studium erbrachten Leistungen. Das enorme Wissen, das sie sich in ihrem jeweiligen Fachgebiet angeeignet haben, bilde die Grundlage für die berufliche Tätigkeit sowie für spätere Weiterqualifikationen, zum Beispiel im Rahmen einer Promotion. Gleichzeitig betonte er, dass die Berufsfertigkeit mit allen ihren Komponenten an der Uni nicht vermittelt werden kann und soll, sondern erst im Rahmen der Berufstätigkeit erlernt oder erfahren wird. Um die spätere Berufsfertigkeit zu fördern, sei es aber wichtig, schon im Rahmen der Ausbildung problemorientiertes Lernen zu vermitteln.

Steinhilber wies darauf hin, dass die naturwissenschaftlichen Grundkenntnisse der Studienanfänger in den letzten Jahrzehnten deutlich zurückgegangen sind und dass dies eine zusätzliche Herausforderung für die Hochschulen darstellt. Dieser Situation wird in der Frankfurter Pharmazieschule dadurch Rechnung getragen, dass am Studienbeginn ein Kurs angeboten wird, der den Studienanfängern die Grundlagen und Voraussetzungen vermittelt, damit sie zum ersten pharmazeutisch-chemischen Praktikum zugelassen werden können. Im Rahmen der Frankfurter Sommer- und Winterschulen werden die Studierenden gezielt auf das 1. Staatsexamen vorbereitet.

Hundt: Bologna-Prozess unumkehrbar

Ein Höhepunkt der Akademischen Abschlussfeier war die Festrede des Präsidenten der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Dr. Dieter Hundt, über das Thema "Deutschland im Wettbewerb um die besten Köpfe". Der Arbeitgeberpräsident appellierte an die Politik, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es den Universitäten ermöglichen, international wettbewerbsfähig zu sein. Nur so könne die nötige Attraktivität geschaffen werden, um Spitzenkräfte anzulocken und längerfristig zu binden. Eine wichtige Voraussetzung sei ein Abbau der Bürokratie und eine höhere Eigenverantwortung der Universitäten. Ferner müssten so bald wie möglich die Studiengänge auf das Bachelor/Master-System umgestellt werden, um die entsprechende Transparenz und Vergleichbarkeit mit den Abschlüssen anderer Länder zu schaffen. Der Bologna-Prozess sei unumkehrbar, stellte der Arbeitgeberpräsident fest.

Am Ende der Festveranstaltung bedankte sich Tobias Schatton stellvertretend für die Absolventen der vier Studiengänge bei den Hochschullehrern und allen Mitarbeitern für deren Engagement und Bereitschaft zum ständigen Dialog, womit sie nicht unwesentlich zum guten Betriebsklima beigetragen haben. In guter akademischer Tradition schloss die Feierstunde mit "Gaudeamus igitur".

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