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BZgA: Deutsche schützen sich weniger vor HIV

BONN (im). Rund 25 000 HIV-Infektionen in Deutschland konnten vermieden werden, seitdem Präventionsmaßnahmen gegen die Viruserkrankung verstärkt wurden, so die Schätzung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Dem aktuellen Jahresbericht zufolge, der am 5. August in Köln veröffentlicht wurde, sinkt allerdings das Schutzverhalten in der Bevölkerung. Demnach nutzten im vergangenen Jahr nur noch 78 Prozent der Befragten mit mehreren Sexualpartnern Kondome, 2001 waren es noch 83 Prozent gewesen.

Wie die Direktorin der BZgA Dr. Elisabeth Pott mitteilte, ist die Zahl neuer HIV-Infektionen in Deutschland seit einigen Jahren weitgehend konstant, während sich die Epidemie weltweit ungebremst ausbreitet. Pott führte das auf die Prävention hierzulande und bekannte Kampagnen wie "gib AIDS keine Chance", die seit 1987 läuft, zurück. Nach Modellrechnungen sind durch die Vorsorgemaßnahmen jährlich rund 450 Millionen Euro für das Gesundheitswesen eingespart worden. Im vergangenen Jahr untersuchte die BZgA, eine Fachbehörde des Bundes, in zwei Repräsentativerhebungen den Alcopopkonsum in Deutschland. Danach trinkt fast jeder zweite der 3,8 Millionen Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren mindestens einmal im Monat ein solches alkoholisches Mixgetränk. Die Bundeszentrale will mit einer Präventionskampagne die Wirkung der Preiserhöhungen bei den Alcopops, die sich durch die neue Sondersteuer ergeben, flankieren. Vor kurzem begann die Sommeraktion "Bist Du stärker als Alkohol?", bei der Jugendliche zu einem kritischen Umgang mit Alcopops motiviert werden sollen. Besonders an junge Menschen wendet sich die BZgA auch mit der Rauchfrei-Kampagne, die bei der Aufgabe des Rauchens helfen soll. Für den September kündigte Elisabeth Pott erste Auswertungen der so genannten Drogenaffinitätsuntersuchung 2004 an. Mit dem Deutschen Forum Prävention und Gesundheitsförderung strebt die BZgA Kooperationen an, heißt es im Jahresbericht weiter.

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