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Frauen sind länger sportlich aktiv

Frauen in Deutschland treiben im Alter intensiver und regelmäßiger Sport. Darüber hinaus nimmt die Zahl derjenigen zu, die über einen Zeitraum von mehreren Jahren kontinuierlich sportlich aktiv sind. Zu diesem Ergebnis kommt der Sportwissenschaftler Dr. Christoph Breuer von der Technischen Universität Chemnitz in einer Studie. Er widerlegt damit die These, dass die Menschen mit zunehmendem Alter weniger Sport treiben.

Als Datenquelle für die Untersuchung dienten Breuer die Daten des Sozioökonomischen Panel (SOEP), die seit dem Jahr 1984 erhoben werden. Bei der Auswertung dieser Daten stellte er fest, dass zwischen Männern und Frauen bezüglich des Sportverhaltens deutliche Unterschiede bestehen: Bei den Männern nimmt das regelmäßige sportliche Engagement besonders in den Altersgruppen der 35- bis 44-Jährigen sowie der über 64-Jährigen ab. Bei der weiblichen Bevölkerung dagegen steigt der Anteil derjenigen, die regelmäßig Sport treiben, in fast allen Altersgruppen trotz zunehmenden Lebensalters. Lediglich bei den über 64-jährigen Frauen stellte Breuer eine sinkende sportliche Aktivität fest.

Die zunehmende sportliche Aktivität führt er vor allem darauf zurück, dass bei Frauen das Gesundheitsbewusstsein stärker ausgeprägt ist. Aber auch Generationeneffekte und gesellschaftliche Veränderungen spielen eine Rolle, wie die neuen Schlankheits- und Jugendlichkeitsideale und bessere infrastrukturelle Möglichkeiten für lebenslanges Sporttreiben. Ein Beispiel ist das gerade neu aufgekommene Nordic Walking, das zurzeit bei den 50- bis 60-Jährigen sehr beliebt ist, sagt Breuer. Er widerlegt mit seiner Studie die klassische sportwissenschaftliche These einer mit dem Alter abnehmenden sportlichen Aktivität. Diese These trifft am ehesten noch auf die männliche Bevölkerung zu. Für die weibliche Bevölkerung kann mit dem Alter rückläufiges Sportengagement nicht nachgezeichnet werden, so Breuer. ral

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