Arzneimittel und Therapie

Rheumatoide Arthritis: Mit Infliximab gegen die Gelenkzerstörung

Infliximab (Remicade®) ist ab sofort zur First-line-Therapie der frühen rheumatoiden Arthritis in Kombination mit Methotrexat zugelassen, wie essex pharma mitteilte. Infliximab plus Methotrexat ist bei Patienten mit schwerer, aktiver und fortschreitender rheumatoider Arthritis nun auch bereits dann indiziert, wenn noch keine Behandlung mit Methotrexat oder anderen krankheitsmodifizierenden Medikamenten (DMARDs) vorangegangen ist.

Mit der Zulassung folgt die Europäische Kommission einer positiven Empfehlung des beratenden Arzneimittelausschusses (CPMP, Committee of Proprietary Medicinal Products) der Europäischen Arzneimittelbehörde EMEA (European Agency for the Evaluation of Medicinal Products) vom April 2004.

Gelenkschäden werden verhindert

Die frühe Behandlung mit Infliximab hat sich als erfolgreich und gut verträglich bei der Verhinderung weiterer Gelenkschäden bei Patienten mit rheumatoider Arthritis erwiesen. Aber auch Patienten mit bereits manifesten Gelenkveränderungen profitieren von dieser Therapie. Grundlage für die Zulassung von Infliximab bei der frühen rheumatoiden Arthritis war die ASPIRE-Studie (Active Controlled Study of Patients Receiving Infliximab for Treatment of Rheumatoid Arthritis of Early Onset). ASPIRE, eine randomisierte, doppelblinde Phase-III-Studie über 54 Wochen, schloss 1049 Patienten mit früher rheumatoide Arthritis (< 3 Jahre Krankheitsdauer) ein. Patienten, die an der ASPIRE-Studie teilnahmen, wiesen im Durchschnitt eine Krankheitsdauer von nur sieben Monaten auf, dennoch waren bereits mehr als 90% von erosiven Gelenkschäden betroffen.

Am Ende überzeugte die Kombinationstherapie Infliximab plus Methotrexat im Vergleich zur alleinigen Methotrexat-Therapie in drei Endpunkten statistisch signifikant: Verbesserung der klinischen Symptome, der körperlichen Funktionsfähigkeit sowie die Verhinderung der fortschreitenden Gelenkzerstörung. In der Untergruppe von Patienten, die bei Studienbeginn keine Gelenkschäden hatten, wiesen 79,9% der mit Infliximab und Methotrexat behandelten Patienten nach 54 Wochen weiterhin keine Gelenkschäden auf, verglichen mit 63% unter Methotrexat allein.

Monoklonaler Antikörper bindet Tumornekrosefaktor

Die rheumatoide Arthritis ist eine chronisch-entzündliche, fortschreitende Erkrankung, bei der bei 50 bis 70% der Patienten bereits innerhalb der ersten zwei Jahre Gelenkveränderungen auftreten. Das American College of Rheumatology empfiehlt, dass die Kontrolle der Erkrankung so früh wie möglich beginnen sollte, um Gelenkschäden im weiteren Verlauf der rheumatoiden Arthritis zu verhindern.

Infliximab (Remicade®) ist ein gegen TNF-alpha gerichteter chimärer (zu 25% aus Sequenzen der Maus und zu 75% aus menschlichen Sequenzen bestehender) monoklonaler Antikörper, der spezifisch und irreversibel sowohl an lösliche als auch an transmembrane Formen des Tumornekrosefaktors alpha (TNF-alpha) bindet. Das Zytokin TNF-alpha spielt bei der rheumatoider Arthritis, Morbus Crohn, ankyloslierender Spondylitis, Psoriasis-Arthritis sowie der Psoriasis eine zentrale, entzündungsvermittelnde Rolle. Auch bei einer Reihe anderer entzündlicher Erkrankungen scheint TNF-alpha entscheidend zu sein.

Die Verträglichkeit und Wirksamkeit von Infliximab sind durch klinische Studien, die innerhalb der letzten zehn Jahre durchgeführt wurden und durch die Erfahrungen mit inzwischen mehr als 500 000 weltweit behandelten Patienten belegt. Infliximab ist in der Europäischen Union sowohl für die Behandlung der rheumatoiden Arthritis als auch des Morbus Crohn und der ankylosierenden Spondylitis zugelassen. ck

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