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Barmer Ersatzkassen: Jede Woche 10 000 neue Zuzahlungsbefreiungen

BERLIN (ks). Eckart Fiedler, Chef der Barmer Ersatzkasse, hat Zweifel, ob die 3,2 Mrd. Euro, die die Gesundheitsreform im Arzneimittelbereich durch erhöhte Zuzahlungen einsparen soll, in diesem Jahr erreicht werden können. Derzeit erhöhe sich allein bei der Barmer die Zahl der von der Zuzahlung befreiten Versicherten wöchentlich um 10 000, sagte Fiedler in einem Interview mit dem Berliner Tagesspiegel (Ausgabe vom 26. Juli).

"Ob am Ende 3,2 oder 2,5 Mrd. Euro eingespart werden, lässt sich im Moment nicht einschätzen", so Fiedler. Allein bei der Barmer seien bereits um die 200 000 Versicherte von den Zuzahlungen befreit. "Ich gehe davon aus, dass die Befreiungen im Laufe des Jahres auf bis zu 400 000 steigen werden – allein bei uns". Die Einspareffekte werden daher deutlich nachlassen.

Was das Sinken der durchschnittlichen Beitragssätze betrifft, so sei Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, "in ihrer Zeitvorstellung zu optimistisch" gewesen, erklärte der Barmer-Chef zudem. Er sei aber zuversichtlich, dass zu Beginn des nächsten Jahres – auch durch die Ausgliederung des Zahnersatzes – der durchschnittliche Beitragssatz von 14 Prozent "nach unten durchstoßen" werde. Die Barmer hat nach einer ersten Absenkung nun einen Beitragssatz von 14,7 Prozent. Der Verwaltungsrat der Kasse werde im Herbst noch einmal über eine Beitragssatzsenkung beschließen, kündigte Fiedler an.

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