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Phoenix: Verluste in Deutschland durch Auslandsgeschäft kompensiert

MANNHEIM (at). Wegen der guten Entwicklung insbesondere in Nordeuropa, Großbritannien, Italien und den Niederlanden konnte die Phoenix-Gruppe das Geschäftsjahr 2003/2004 positiv abschließen und einen Ergebnisrückgang in Deutschland mehr als kompensieren. Das erklärte Dr. Bernd Scheifele, Vorstandsvorsitzender der Phoenix Pharmahandel AG, auf der diesjährigen Bilanzpressekonferenz. Der Rückgang in Deutschland ist laut Scheifele Folge der Gesundheitsreform Ų auch Apotheken mussten teilweise starke Umsatzeinbußen in Kauf nehmen.

Zwar konnte die Phoenix Pharmahandel AG den Umsatz in Deutschland im Geschäftsjahr 2003/2004 auf 5,3 Mrd. Euro (gegenüber 5,1 Mrd. Euro im Vorjahr) steigern, beim Ergebnis musste aber aufgrund der schwierigen Marktverhältnisse ein Rückgang hingenommen werden. Um diesen Ergebnisrückgang abzufangen, der sich bereits im ersten Halbjahr 2003 abzeichnete, nahm Phoenix betriebliche Optimierungen vor und baute 250 Arbeitsplätze in Deutschland ab. Wie sich das GKV-Modernisierungsgesetz auf längere Sicht auswirkt, ist laut Scheifele noch nicht abzusehen. Er verglich die Situation mit den rigiden Einbrüchen der Gesundheitsreform 1993 unter dem damaligen Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer.

Arztbesuche rückläufig

Der aktuelle Stand zeigt, dass viele Patienten den Arzt wegen der Praxisgebühr meiden. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres gab es 15 Mio. weniger Arztbesuche, so Scheifele. Außerdem sind massive Verordnungsrückgänge bei rezeptfreien Medikamenten zu verzeichnen, die nicht durch Selbstmedikation kompensiert werden. Wegen der höheren Zuzahlungen Anfang 2004, deckten sich Patienten Ende 2003 noch mit Medikamenten ein. Anfang des Jahres kam es dann wieder zu deutlichen Einbrüchen.

Auslandgeschäft gewinnt an Bedeutung

Der Umsatz von Phoenix in Deutschland macht noch etwa ein Drittel aus (mit weiter fallender Tendenz), zwei Drittel des Umsatzes werden bereits im Ausland erzielt. In der Unternehmensgruppe konnte das Betriebsergebnis insgesamt zweistellig gesteigert werden. Die Zahlen belegen, dass die langfristig angelegte Diversifikationsstrategie des Unternehmens richtig ist, so Scheifele. Als Highlight des abgelaufenen Geschäftsjahres bezeichnete der Vorstandsvorsitzende die vollständige Übernahme der finnischen Tamro-Group, deren Gesamtkaufpreis von 425 Mio. Euro die bedeutendste Akquisition in der Geschichte des Unternehmens darstellt.

Mit der Akquisition der FIDES Gruppe Ende 2003 hat Phoenix den Einstieg in den slowakischen Markt geschafft. Der Markteintritt in Kroatien erfolgte durch die Akquisition von Farmacija und Medifarm-Velebit Ende 2003. Insgesamt verfügt Phoenix mittlerweile über 122 Vertriebszentren in 19 Ländern und beschäftigt 17 224 Mitarbeiter. Für die Zukunft sieht sich das Unternehmen gut gerüstet.

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